Dort nämlich wohnt Reinhard Schulz. Seine Affinität zur Eisenbahn spielte auch hier eine entscheidende Rolle. Als 2016 bekannt geworden sei, dass der Bahnhof vekauft werden sollte, bemühte er sich zunächst selbst darum.
Als er aus der Zeitung erfuhr, dass der neue Eigentümer bereits kräftig an der Sanierung des alten Bahnhofes arbeitet, fuhr er sofort nach Schulschluss nach Ludwigschorgast. Er war der erste Bewerber um die Wohnung. "Nachdem ich dem Eigentümer von meinem Eisenbahn-Tick erzählt habe,habe ich den Zuschlag für die Wohnung bekommen."
Wohnen im Bahnhof
Seitdem wohnt Reinhard Schulz glücklich und zufrieden in seinem "eigenen Bahnhof". Seine Wohnung ist inzwischen mit vielen eisenbahnspezifischen Gegenständen zu einem wahren Refugium für den Eisenbahn-Freak geworden.
Seit nunmehr zwölf Jahren gehört Reinhard Schulz dem Förderverein der Freunde des DDM an. Als früherer Pädagoge wird er häufig für Museumsführungen angefordert. Liebend gern stülpt sich Reinhard Schulz dann seine alte Eisenbahner-Uniform über, gibt bei den Dampflok-Sonderfahrten gerne Auskunft, zwickt als Schaffner die Fahrkarten , macht Durchsagen im Sonderzug oder führt die "Majestäten" wie die Kohlenhofprinzessin oder die Porzellankönigin durch das Museumsgelände: "Man hat im Museum gesagt, der Schulz kann reden und der macht das auch. Ich mache halt das, was ich kann."
Ausbildung auf der Kleinlok
Moritz Pöhlmann (20) kam unter anderem über seinen Vater zum DDM, der hier verantwortlicher Mitarbeiter ist. Der passionierte Musiker, der beim Musikverein Ludwigschorgast die Tuba bläst, befindet sich nach seinem Abitur derzeit im zweiten Lehrjahr als Fachkraft für Lebensmitteltechnik bei der Firma Raps, Kulmbach, hat im DDM sein weiteres Hobby zur Leidenschaft gemacht.
"Die Eisenbahn übte auch auf mich von klein auf eine Faszination aus. Manche spielen Fußball, für mich war die Eisenbahn das Hobby. Ich bin als Junge oft mit meinem Vater ins DDM gegangen, und bei größeren Veranstaltungen bin ich immer auf dem Gelände herumgegeistert."
Irgendwann durfte Pöhlmann in der Werkstatt einen besonderen Gegenstand für die Ölversorgung einer Lok bauen. "Unser Vorsitzender vom Förderverein, Joachim Gall, nahm mich dann an die Hand und bildete mich an der Kleinlok aus."
Drei Jahre lang hat Pöhlmann eine Ausbildung gemacht; mittlerweile verfügt er über ein TÜV-Zertifikat, das ihm bescheinigt, dass er auf dem Museumsgelände eine Dampflok fahren kann."
Zusätzlich legte Moritz Pöhlmann auch einen Lehrgang für Bahnübergangsposten und Rangierbetrieb ab. Seit dem Pfingstwochenende darf er mit der Dampflok auf der Kleinbahn wieder die Runden drehen.