Ein Apfelbiss bei der Stadion-Einlasskontrolle: Die Sicherheitsbestimmungen bei Fußball-Bundesliga-Spielen überraschen mich mehr und mehr.
Mussten Sie schon einmal in den sauren Apfel beißen? Ich meine jetzt nicht, dass sie - sprichwörtlich - eine bittere Pille schlucken mussten. Ich spreche vom Biss in einen echten Apfel, egal ob Jonathan, Elstar oder auch Gala.
Ich war mit einem Braeburn vor kurzem auf dem Weg ins Fußballstadion - und wurde am Eingang ausgebremst. "Den Apfel dürfen Sie nicht mit hineinnehmen", sagte ein Mann mit ernster Miene, der bei der Einlasskontrolle einen Blick in meinen Rucksack geworfen hatte. Mag der keine Vitamin-Bomben?, habe ich mich gefragt, dann aber doch geahnt, dass der Security-Mitarbeiter wohl nichts gegen Obst, sondern etwas gegen Wurfgeschosse hat.
Da stand ich nun und wusste nicht wohin mit meinem Apfel. "Beißen Sie mal rein", sagte der Mann, der sich bei seinem Chef Rat geholt hatte. "Wollen Sie mich verarschen?", habe ich gefragt, bin dann aber seiner Aufforderung gefolgt. Das wirkte Wunder: Nach einem Biss öffnete sich für mich das Stadiontor.
Ich habe den Braeburn übrigens später auf der Tribüne gegessen und ihn nicht auf einen gegnerischen Fan abgefeuert. Das, da bin ich mir sicher, hätte noch ganz schön weh getan. Auch wenn der Apfel jetzt nicht mehr 130, sondern nur noch 110 Gramm wog - als Wurfgeschoss hätte er noch getaugt.