Als Kathi Lauterbach in Alladorf geboren wurde, gab es noch keine Handys - dafür aber einen Kaiser.
Als sie geboren wurde, war Krieg in Europa: der Erste Weltkrieg, wie man ihn später nannte. Bayern war noch ein Königreich, und in Deutschland regierte Kaiser Wilhelm II. Damals gab es noch keinen Fernseher und schon gar keine Handys. Doch dafür interessierte sich die kleine Kathi nicht, die 1916 in Alladorf geboren wurde. Jetzt feierte Kathi Lauterbach im Seniorenheim in der Tilsiter Straße bei bester Gesundheit ihren 100. Geburtstag.
Herz in Neuenmarkt verloren
"Ich bin aus Alladorf, aber ich hab mein Herz in Neuenmarkt verloren", erzählte die Jubilarin. Denn sie sei mit einem "Eisenbahner" verheiratet gewesen, so Kathi Lauterbach. Sie habe zwei Kinder, zwei Enkel und zwei Urenkel. Zunächst habe sie mit Heimarbeit ein bisschen Geld für die Familie dazuverdient, später bei Dressin in
Kulmbach gearbeitet.
Die Hundertjährige hatte immer viel Freude am Singen, war auch in einem Chor. Vor allem Volkslieder hatten es ihr angetan. Und früher habe sie auch viel gestrickt, betonte sie.
Zeit ihres Lebens war Kathi Lauterbach frohen Mutes und immer gut gelaunt. "Sie reimt immer - auch mit 100 Jahren", berichtete Urenkelin Clara (13) und machte von sich und von der Uroma ein Selfie. Kathi Lauterbach hatte gegen den modernen Schnickschnack nichts einzuwenden. Von Clara und von Urenkel Paul (7) gab es natürlich ein dickes Bussi - denn 100 Jahre wird man nicht alle Tage.
"Prost, wenn's nichts kost", sagte die Jubilarin und stieß mit der großen Gratulantenschar an. Besonders freute sie sich, dass Landrat Klaus Peter Söllner und Oberbürgermeister Henry Schramm persönlich gratulierten. Der OB überreichte ein Präsent des bayerischen Ministerpräsidenten: eine Münze - "zur Erinnerung an einen besonderen Tag".
Reimkunst zum Abschied
Von ihrer Reimkunst gab die Jubilarin eine Kostprobe, als sich die Gratulanten so langsam verabschiedeten. "Ihr macht euch auf die Socken, und ich bleib' hier hocken", sagte Kathi Lauterbach, die schon seit elf Jahren im Seniorenheim in der Tilsiter Straße lebt und sich dort wohl fühlt.