"Nein, mit vierzig Jahren ist es nicht getan. Mein Vater war schon Gründungsmitglied des Technischen Hilfswerkes Kulmbach - und deshalb war ich eigentlich schon mit sechs Jahren immer dabei", lacht Helmut Schmidt, heute 59 Jahre alt. Und die Begeisterung für das THW hat bis heute nicht nachgelassen. Dafür wurde Schmidt jetzt geehrt.
"Ich bin dann schon mit zehn Jahren in die Jugend, auch wenn es offiziell eine THW-Jugend zudem Zeitpunkt noch gar nicht gegeben hat", erzählt Helmut Schmidt über seinen Werdegang. Offiziell ist er dann am 8. Februar 1973 beim THW eingetreten, als er die Freistellung von der Bundeswehr erwirkt hatte. Diesen offiziellen Eintritt bestätigte auch Landrat Klaus Peter Söllner (FW) beim Kameradschaftsabend. Das Ehrenkreuz am Bande überreichte Söllner im Namen des Freistaates Bayern. Es ist die höchste Ehrung, die es zu vergeben gilt.
Söllner blickte auf eine große Bandbreite, in der sich Helmut Schmidt beim THW nützlich gemacht hat. "1976 war Helmut Schmidt als Kraftfahrer für Einsatzfahrzeuge eingesetzt, außerdem war er Sprechfunker und Funkgerätewart", erinnerte Söllner.
Doch damit nicht genug: 1981 wurde Schmidt zum Kraftfahrer mit Fahrgastbeförderung, er absolvierte den Truppführerlehrgang und wurde Gruppenführer der Abwasser-Ölschäden-Gruppen. Im weiteren Verlauf seiner Karriere wurde er dann Zugführer des Instandsetzungszuges. "Hier leistete er für die erfolgreiche und zukunftsweisende Entwicklung Aufbauarbeit", erklärte Söllner.
Einsätze sind Ehrensache Der Jubilar selbst erinnert sich vor allem an seine Zeit als Schirrmeister gerne zurück. Von 1995 bis 1999 war er für die Wartung der Fahrzeuge und Geräte, für den Einbau und für Reparaturen von Funkgeräten zuständig. Er war örtlicher Einsatzleiter des Landkreises Kulmbach, war Fachberater im THW-Stab. Bis heute ist er bei Einsätzen aktiv dabei.
"Aber ich befinde mich im Althelferstaatus - das ist quasi ein Helfer ohne richtige Funktion", erzählt Schmidt.
Trotzdem war und ist es für den 59-jährigen Elektriker und Fernsehtechniker noch heute eine Ehrensache, bei den Einsätzen dabei zu sein.
Viele Einsätze sind Helmut Schmidt unvergessen, darunter auch tragische Verkehrsunfälle. "Ich war auch eine Woche in Eilenberg bei Leipzig, als es das schlimme Hochwasser gab", erzählt Schmidt von dem wohl spektakulärsten Einsatz seiner Dienstzeit.
Landrat Klaus Peter Söllner betonte beim Kameradschaftsabend in der Kommunbräu, welch wichtige Aufgaben das THW habe. Die Jugend ist im vergangenen Jahr Vizemeister im Landesjugendwettkampf geworden.
Auch Bürgermeister Frank Wilzok (CSU) würdigte beim Kameradschaftsabend die Verdienstes des technischen Hilfswerkes.
Denn das THW sei - wie auch die anderen Rettungskräfte - immer zur Stelle, wenn Hilfe nötig ist.
Insgesamt hat das THW Kulmbach derzeit achtzig Aktive sowie 25 Nachwuchshelfer. Die Helfer haben rund 30 000 Stunden ehrenamtliche Arbeit geleistet und griffen bei mehr als 100 Einsätzen Feuerwehr und Rettungskräften unter die Arme, erklärte der stellvertretende Ortsbeauftragte Christian Reinlein.
Besonders freut sich das THW Kulmbach schon auf Nikolaus. Denn am 6. Dezember wird das THW Kulmbach einen neuen Mannschaftstransportwagen bekommen. "Einen Lastwagen haben wir in diesem Jahr auch schon bekommen, und einen Audi Q 5 konnten wir über Spenden finanzieren", so Reinlein.
Beim Kameradschaftsabend in der Kommunbräu wurde auch Andreas Hock geehrt. Der stellvertretende Ortsbeauftragte überreichte ihm das goldene Helferabzeichen für besondere Verdienste. Hock ist Gruppenführer bei der ersten Bergungsgruppe.
Auch Hock ist ein THWler mit Leib und Seele. Für ihn war der Brand der EKU bislang der spektakulärste Einsatz, erzählt er. Allerdings kann Hock nicht bei allen Einsätzen mit von der Partie sein. Denn er ist Disponent bei der integrierten Rettungsleitstelle. Wenn er Dienst hat, kann er die ILS nicht verlassen.