Weihnachten ist das Fest der Liebe. Alle sind nett zueinander, bemüht, sich wechselseitig eine Freude zu machen. So war es heuer auch bei uns. Nur eine tanzt aus der Reihe: die Waage. Die ist frech und rücksichtslos, ganz und gar nicht vom Geist der Weihnacht berührt.
Ganz offensichtlich hat sie nur eins im Sinn: die Harmonie zu stören, indem sie Dinge behauptet, die gar nicht stimmen können!
Aber ich lasse mich von ihr nicht lange ärgern. Sie kriegt noch drei Tage Zeit, sich zu besinnen.Tut sie das nicht, werde ich handeln und zwei Aufgaben gleichzeitig lösen: Ich zahle ihr ihre gesammelte Bosheit heim, und ich habe einen guten Vorsatz fürs Neue Jahr gefunden, der sich obendrein durch ungewöhnlich leichte Umsetzbarkeit auszeichnet: eine neue, bessere Waage kaufen!
Als Jugendlicher war ich mit meinen Eltern drei Jahre in Japan, wegen der Arbeit meines Vaters. Wir haben mitten unter Japanern gewohnt, hatten eine japanische Haushälterin, die die Familie japanisch bekocht hat, also haupsächlich mit Reis, Gemüse, Fisch, Hühnchen. Die Familie kam nach Forchheim zurück, die Möbel waren überall auf der Welt verteilt, also haben wir fast 6 Wochen im Hotel gewohnt. Hauptsächlich die Eltern haben sich auf den Schweinebraten, die Schäuferla, die Glöß, die Brotzeiten usw. gestürzt. Nachdem die Möbel, inklusive der Personenwaage, aufgetaucht waren, wurde die neue Wohnung bezogen. Eines Morgens der entsetzte Aufschrei meiner Mutter, und mein Vater ist in die Stadt zum Prechtel gehetzt, eine neue Waage kaufen. Groß war die Überraschung, liebe Redakteurin, als die ebenfalls ganz Unweihnachtlich gnadenlos dasselbe angezeigt hat, wie die Kummer gewöhnte alte Waage!
Guten Rutsch, rwaurich