Ein Geist und ein neues Gesicht

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Die Danndorfer Theatergruppe "Die Brandstifter" probt fleißig ihr neues Theaterstück "Der Geist im Rathaus". Das Bild zeigt (von links) Natalja Kausich, Silvia Wagner und Simone Grieß. Fotos: Stephan Stöckel
Die Danndorfer Theatergruppe "Die Brandstifter" probt fleißig ihr neues Theaterstück "Der Geist im Rathaus". Das Bild zeigt (von links) Natalja Kausich, Silvia Wagner und Simone Grieß.  Fotos: Stephan Stöckel

In ihrem neuen Stück lässt es die Theatergruppe "Die Brandstifter" im Mainleuser Rathaus spuken.

Mainleus in 30 Jahren: Bürgermeister Robert Bosch befindet sich im wohlverdienten Ruhestand. Im Rathaussessel Platz genommen hat seine Nachfolgerin Sieglinde Haselbosch. Ihr ehrgeiziges Ziel ist es, die Große Kreisstadt Kulmbach einzugemeinden und Oberbürgermeisterin zu werden ...
Das neue Stück der Danndorfer Theatergruppe "Der Geist im Rathaus" verspricht einen strapaziösen Abend für die Lachmuskeln und mit Natalja Kausich ein neues Gesicht. Am Samstag, 22. April, um 19.30 Uhr feiert die Komödie in drei Akten ihre Premiere im Saal des "Fränkischen Hofes" in Mainleus.
"Meine Eltern Uschi und Hans spielen seit Jahren in der Theatergruppe. Ich hingegen wirkte hinter den Kulissen - zog die Vorhänge auf und zu oder half bei der Maske mit aus", stellt sich die 24-Jährige bei einer Probe im "Fränkischen Hof" vor. Ein Sprung ins kalte Wasser ist der Wechsel auf die Bretter, die die Welt bedeuten, für die junge Dame keineswegs. Ihre Gedanken schweifen zurück in die Schulzeit, wo sie in einem thüringischen Internat ihre ersten Gehversuche auf dem Schauspiel-Parkett unternommen hatte. "Im Musical ,Dschungelbuch‘ verkörperte ich den weisen Panther Baghira, den Beschützer Moglis", erzählt Kausich.
Für sie ist die Schauspielerei eine Herausforderung: "Im Alltag äußert man seine Gefühle spontan. Auf der Bühne muss man sie auf Abruf parat haben und sie mit Körpersprache und Tonfall umsetzen." Eine, die die Danndorferin gerne auf sich nimmt - schließlich bereitet ihr das Schlüpfen in andere Rollen viel Freude.


Durchtrieben und gewitzt

In dem Stück verkörpert sie die durchtriebene, gewitzte und strenge Unternehmensberaterin Romina Hein, die der Bürgermeisterin (Marion Knörrer) zu der eingangs erwähnten Beförderung verhelfen soll. Doch die gute Dame verfolgt auch nicht ganz uneigennützige Ziele. Um an ein begehrtes Baugrundstück zu gelangen, hat ihr eine Supermarktkette eine fette Prämie versprochen. Dumm nur, dass ausgerechnet hier das denkmalgeschützte Rathaus der Marktgemeinde steht. Das Mainleuser Rathaus-Gespenst Nikolaus Nachtigall (Michael Schmidt) fürchtet sein Spuk-Dach über den Kopf zu verlieren und durchkreuzt die Pläne von Romina Hein.
Doch nur einer der Lebenden kann ihn sehen: der Beamte Theobald Müller (Herbert Laschinsky), der dem Geist bei seiner Rettungsmission zur Seite steht. "Für die anderen Schauspieler bedeutet das, keinen Blickkontakt mit dem grün angestrahlten Wesen aus dem Jenseits aufzunehmen, was nicht ganz einfach ist", erläutert Regisseur Peter Wagner. Sein an Einsätzen jüngstes Ensemblemitglied nickt ihm zu. "Ich muss meinen Körper so drehen, dass das Konterfei des Geistes nicht in meinem Blickwinkel erscheint", sagt Kausich.


Kein Klischee wird ausgelassen

Was schätzt sie an der Komödie aus der Feder von Hans Schimmel, der Wagner Mainleuser Lokalkolorit verpasst hat? "Dass kein Klischee über die Beamten, die durch den Kakao gezogen werden, ausgelassen wird. Sie werden als faul, pedantisch und träge dargestellt."


Zum Stück

Schauspieler Michael Schmidt (Gespenst Nikolaus Nachtigall), Herbert Laschinsky (Beamter Theobald Müller), Uschi Kausich (Elfriede Schwarz, Kollegin von Theobald), Marion Knörrer (Bürgermeisterin Sieglinde Haselbosch), Natalja Kausich (Unternehmensberaterin Romina Hein), Silvia Wagner (Putzfrau Magda Nussbaum), Claudia Rössler (Wahrsagerin Esmeralda), Carmen Scharner (Klara Gutknecht, streitbare Nachbarin), Roland Schuberth (Ignatius Knopf, Erzfeind von Karla Gutknecht), Simone Grieß (Lieke Appenzeller, Schweizerin), Hans Kausich (Autofahrer Kevin Meisenbommer, der ein Knöllchen nach dem anderen kassiert), Gerd Sack (Beamter Franz Branntwein) und Monika Schmidt (Telefontechnikerin).

Hinter der Bühne Souffleusen: Michaela Rössler und Sonja Hetz; Maske und Bühnenbild: Tina Vonbrunn und Monika Schmidt; Regie: Peter Wagner; Autor: Hans Schimmel

Termine Samstag, 22., Sonntag, 23., Freitag, 28., und Samstag, 29. April sowie Freitag, 5., und Samstag, 6. Mai. Mit Ausnahme der Sonntagsvorstellung, die bereits um 16 Uhr beginnt, öffnen sich die Vorhänge im Saal des "Fränkischen Hofes" jeweils um 19.30 Uhr.

Vorverkaufsstelle Lottoannahmestelle Karola Herold, Hauptstraße 22, 95336 Mainleus, Tel.: 09229/7166.