Ein Füllhorn für närrische Urgesteine

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Foto: Archiv
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Adolf Schramm, Evelin Hofmeister, Günter Vorndran und Manfred Schomberg habene Faschingsgeschichte geschrieben.
Adolf Schramm, Evelin Hofmeister, Günter Vorndran und Manfred Schomberg habene Faschingsgeschichte geschrieben.
 
Die weiteren Geehrten
Die weiteren Geehrten
 

Bezirkspräsident Norbert Greger vom Fastnacht-Verband Franken und Präsident Andy Sesselmann zeichneten verdiente Mitglieder der Faschingsgesellschaft Stadtsteinach aus. Sie erhielten eine der höchsten Ehrungen - das goldene Füllhorn.

Der Stadtsteinacher Fasching ist eine jahrzehntelange Erfolgsgeschichte. Doch es gab auch Zeiten, in denen das närrische Treiben in der früheren Kreisstadt "out" war. 1952 bis 1955 wurden Versuche unternommen, das wieder zu ändern. Nach anfänglicher Begeisterung war aber erst einmal wieder Schluss. Nach nur vier Prinzenpaaren.
"Erst 1965 wurde im Weißen Rössl der Fasching wieder ins Leben gerufen. Initiator war Hans-Dieter Stütze von der Bayerischen Rundschau", erinnert sich Günter Vorndran noch haargenau.

Da gab es die Steinachtal-Jungs bei der Wiedergründung. In der ersten Phase war Hans-Dieter Stütze Präsident. Margot Hofmeister gründete die erste Maxi-Garde. "Die Purzelgarde kam erst 1972", erzählt Vorndran und ist stolz, dass Stadtsteinach zu den ersten Faschingsgesellschaften der gesamten Region zählte. Schnell sprach sich das lustige Treiben herum, die Stadtsteinacher wurden nach Bad Berneck, Staffelstein und Lichtenfels ins Vereinshaus, aber auch nach Bischofsgrün, Marktredwitz oder nach Hof und Bayreuth eingeladen. "Wir sind quer durch Oberfranken gereist. Schließlich haben wir für unsere Auftritte 200 bis 250 Mark bekommen", weiß Vorndran noch. Von diesem Geld wurden Busse bezahlt und die Garden ausgestattet. "Wir haben uns ganz langsam hochgearbeitet", so Vorndran.

Auch Evelin Hofmeister ist eine Frau der ersten Stunde. Sie ist heute noch im Nähteam, kreiert Hüte und Kleidungsstücke, steht immer mit Rat und Tat zur Seite. Ebenfalls ein Mann der ersten Stunde des Stadtsteinacher Faschings ist Manfred Schomberg.


Haus vier Wochen geschmückt

Auch Adolf Schramm ist nicht wegzudenken. "Anfangs wurden ja die Faschingsveranstaltungen im Schützenhaus durchgeführt. Wir haben das Gebäude vier Wochen lang geschmückt. Das war eine Arbeit. Und im Schützenhaus gab es keine Heizung", erinnert sich Schramm noch genau an die Details. "Wenn es draußen 20 Grad minus hatte, hatte es drinnen noch mindestens fünf Grad minus." Deshalb seien vor der Veranstaltung Ölkanonen aufgestellt worden, mit denen man das Haus beheizt habe. "Da mussten dann einige Nachtwache schieben, sonst hätten wir das Schützenhaus gar nicht warm bekommen", sagt Schramm und lacht über die Anfänge, die heute brandschutztechnisch undenkbar wären.

Alle vier "Urgesteine" des Stadtsteinacher Faschings nahmen aus der Hand des Bezirkspräsidenten des Fastnacht-Verbands Franken, Norbert Greger, den Sonderorden entgegen. "Ich bin zum ersten Mal in Stadtsteinach, und es ist unvorstellbar, wie unterschiedlich die Vereine Fasching feiern. Jeder lebt auf eine andere Art das Brauchtum."

Bei dem Orden handelt es sich um eine der höchsten Auszeichnungen, die der Fastnacht-Verband zu vergeben hat - ein prächtiges goldenes Füllhorn mit der Aufschrift "Ein Füllhorn für alle". Es ist mit bunten Narrenfiguren verziert und wird an einem rot-weiß-grün-gelb gestreiften Band getragen. Nur für besondere Verdienste um den Fasching wird dieser Orden verliehen.

Außerdem erhielten Stefan Schiller und Heike Ehrhardt vom Bezirkspräsidenten den Verbandsorden. Den verleiht der Fastnacht-Verband langjährigen, aktiven Mitgliedern, die sich besonders in der Faschingsgesellschaft eingebracht haben.

Mit der Ehrennadel in Silber ausgezeichnet wurden Andrea Hessner, Yvonne Ott und Monika Schiller. Außerdem überreichte Greger den Senatoren Evi Hofmeister und Inge Stöcker sowie Ehrenpräsident Rudi Stöcker die Fördermedaille.

Auch Bürgermeister Roland Wolfrum lobte das Engagement der langjährigen Aktiven und Förderer des Stanicher Faschings. Immerhin locke das Marktplatztreiben alljährlich bis zu 8000 Menschen nach Stadtsteinach.


"Nähdamen werden verbeamtet"

Der Präsident der Faschingsgesellschaft, Andy Sesselmann, freut sich mit seinem ganzen Team auf die närrische Session. Heuer treten 140 Tänzerinnen und Tänzer in tollen Kostümen auf. "Nächstes Jahr werden unsere Nähdamen verbeamtet", witzelte Sesselmann und dankte den Frauen für die unermüdliche Arbeit in den vergangenen Wochen.

Die erste Prunksitzung steht unmittelbar bevor, sie findet am 9. Januar statt. Einige Restkarten sind noch erhältlich.


Fasching in Stadtsteinach

Prunksitzungen Sie finden am 9. und 16. Januar. Beginn ist jeweils um 19.30 Uhr in der Stadthalle Stadtsteinach.

Vorverkauf Karten gibt es bei Imbiss Hümmer in Stadtsteinach. Telefon 09225/800230, 09225/8333 oder 0172/633 2382 sowie per Mail a.sesselmann@kipp-und-poffo.de

Weiberfasching Die Karten für die Veranstaltung am 5. Februar sind ab Montag, 7. Januar, im Vorverkauf beim Getränkestadel Schübel und beim Getränkestadel Ott in Stadtsteinach erhältlich. Auch telefonische Bestellung unter 0172/633 2382 oder per Mail a.sesselmann@kipp-und-poffo.de werden gerne entgegengenommen.

Weitere Termine 23. Januar Seniorenfasching; 24. Januar Gardenachmittag; 6. Februar Faschingsgottesdienst; 7. Februar Stadtsteinacher Narrentreiben auf dem Marktplatz; 9. Februar Ausklang.