Eine Bürgerversammlung wäre eine gute Möglichkeit, mit der Stadtspitze zu diskutieren. Wenn die Bürger kämen.
Zugegeben: Die Überschrift ist ein bisschen konstruiert und hat mit dem eigentlichen Anliegen dieses Kommentars nur bedingt zu tun. Drei Herren mit "H" - das fiel uns ein, kurz nachdem die Bürgerversammlung begonnen hatte. Diese drei Herren - stellvertretender Bürgermeister Ralf Hartnack (WGK), Dieter Hägele (CSU) und Hans-Dieter Herold (Grüne) waren zunächst die einzigen, die bei jener Veranstaltung den Kulmbacher Stadtrat repräsentierten. Später gesellte sich Michael Pfitzner (CSU) dazu.
Wo waren die anderen Mitglieder des Gremiums? Haben sie kein Interesse an den Themen, die die Bürger der Stadt bewegen?
Oder ahnten sie, dass sich die Bürger wie schon in den Vorjahren rar machen würden? Zwölf Männer und Frauen verloren sich ein wenig im großen Sitzungsaal. Rechnet man Besucher und Stadträte, Oberbürgermeister, Landrat und Mitarbeiter der Verwaltung gegeneinander auf, dann kommen auf jeden Besucher eineinhalb "Offizielle". Ein Personalschlüssel, den man sich sonst wünschen würde. Der aber in diesem Fall die Frage aufwirft: Wo waren all die Menschen, die sonst nicht sparen mit Kritik an dem, was die Stadt tut?
Die uns gesetzlich garantierte Freiheit, sagen zu dürfen, was uns stört am Treiben der "Oberen", ist ein hohes Gut. Wir sollten es schätzen und nutzen. Eine Bürgerversammlung wäre dafür eine gute Gelegenheit.