Die Ideen der Frankenwald-Allianz "Radspitze-Knock" nehmen Gestalt an. Schon jetzt ist klar, dass Seibelsdorf, Presseck und Wartenfels gemeinsame Sache machen werden. Ziel ist die Stärkung der Tourismus-Region: Die Besucher sollen mehr Spaß haben - im Sommer wie im Winter.
Die Frankenwald-Allianz nimmt langsam Formen an. Die Ideen, die die Vereine aus Presseck und Wartenfels im Landkreis Kulmbach sowie Seibelsdorf im Landkreis Kronach in vielen gemeinsamen Sitzungen ausgearbeitet haben, können sich bereits sehen lassen. Und sie werden für eine Millionen-Investition im Oberland sorgen.
"Diese Ideen sind sehr realistisch, auch die Umsetzung", betont der Pressecker Bürgermeister Siegfried Beyer (CSU). Denn gemeinsam mit Wirtschaftsförderungsexperten des Landkreises sowie mit Leader-Experten, die sich detailliert mit der Beschaffung von Fördermitteln aus dem Programm der Europäischen Union auskennen, haben die Kommunen Seibelsdorf, Presseck und Wartenfels ihre Hausaufgaben gemacht. "Wir wollen jetzt (am heutigen Donnerstag, Anm. d. Red.) einen Träger für die Maßnahme bestimmen", sagt der Sprecher des Arbeitskreises Frankenwald-Allianz, Karlheinz Fröhlich.
Das bedeutet: Sobald ein Träger gefunden ist, können die Planungen konkretisiert werden. 2015 sollen die Ideen dann in die Realisierungsphase gehen.
Kommunen als Motor Schon jetzt zeichnet sich ab, dass wohl die Kommunen als "Motor des Projekts" in die Bresche stimmen müssen. "Aber es ist wichtig, dass wir den Eigenanteil für die Kommunen so gering wie möglich halten", betont der Pressecker Bürgermeister. "Wir müssen natürlich die Oberfrankenstiftung, die Sparkasse, die Kulmbacher Bank und den Landkreis mit ins Boot nehmen", so Beyer.
Tatsächlich sind für die Mega-Maßnahme Fördermittel von bis zu 70 Prozent in Aussicht gestellt worden. Die Investition, die getätigt werden soll, beträgt mehr als eine Million Euro.
Dabei sind dann allerdings Vereine und Ehrenamt gefordert.
Doch was ist konkret geplant? Auf der Radspitze ist der Frankenwaldverein Seibelsdorf federführend. Er will dort ein neues Loipenspurgerät anschaffen und das Streckennetz für den Winter neu beschildern. Zudem soll eine Rodelbahn entstehen und Touren für Schneeschuh-Wanderungen initiiert werden. Für den Sommer ist vorgesehen, den Paraglider-Startplatz zu erweitern. Schließlich sollen von der Radspitze ins Tal eine spektakuläre Downhill-Strecke für Mountainbiker und das Nordic Walking-Netz ausgebaut werden. Außerdem ist ein Shuttle Bus auf die Radspitze geplant. Ohne Sponsoren wird dies alles freilich nicht in die Tat umgesetzt werden können.
Spurgerät ganz oben auf der Liste Auch in Presseck steht die Anschaffung eines Loipenspurgeräts ganz oben auf der Wunschliste.
Die Routen für Langläufer rund um den Marktort und den Ortsteil Wartenfels sollen optimiert werden. Auch Schneeschuh-Wandern soll angeboten werden. "Wir haben aber darauf geachtet, dass wir jahreszeitenunabhängig Verbesserungen anbieten", betont Arbeitskreis-Sprecher Fröhlich.
So macht sich der Frankenwaldverein Presseck für einen Wohlfühlpfad stark. Die Naturfreunde hoffen auf eine Boule-Anlage, eine Kneippanlage und eventuell ein Garten-Schach. Der ATS und die Feuerwehr Wartenfels sind ebenfalls mit im Boot und denken an einen Naturerlebnisplatz für Kinder, an eine Kneippanlage und einen Barfuß-Parcours. Die Naturfreunde Presseck haben einen Freizeitplatz angedacht.
Sehr konkret sind auch die Vorstellungen des TSV Presseck. Der Sportverein möchte mit einer ökologischen Wasserrückgewinnung umwelttechnische Akzente setzen.
Doch mit Outdoor-Badminton oder einer Minigolf-Anlage soll auch der Spaß nicht zu kurz kommen. Ferner ist geplant, ein Outdoor-Jacuzzi am Funktionsgebäude sowie eine Tischtennisplatte für draußen zu installieren. Möglicherweise ließe sich noch ein Wohnmobil-Parkplatz einrichten.
Vereine sind wichtig "Wir wollen auch Ladestationen für E-Bikes und familienfreundliche Radstrecken anbieten", ergänzt Bürgermeister Beyer. Der Markt Presseck stellt sich zudem einen Wasserspielplatz Steinachtal vor und will deshalb das Gespräch mit der Nachbarstadt suchen. "Wichtig ist, dass alle Vereine, die jetzt im Boot sind, auch dabei bleiben.
Denn ohne die Vereine könnten wir den Unterhalt nicht bewerkstelligen", ist der Bürgermeister realistisch.
Karl-Heinz Fröhlich freut sich über die Fortschritte: "Ein sehr schöner Aspekt ist zudem, dass wir bei diesem Projekt auch an den Landkreisgrenzen nicht halt machen. Wir bauen auf den interkommunalen Aspekt."