Hof kämpft gegen sein "Graue-Maus"-Image. Der OB nimmt es mit der "Altneihauser Feierwehrkapell‘n" auf, die SPD will einen Tatort in die Stadt holen.
An wen denken Sie beim Begriff "graue Maus"? Vielleicht an den VfL Bochum, einen ziemlich farblosen Fußball-Verein aus einer eher tristen Arbeiterstadt im Ruhrpott.
Und die graue Maus in Franken? Genau, Hof. Doch dessen OB Harald Fichtner kämpft gegen dieses Image. Wie kürzlich, als die"Altneihauser Feierwehrkapell'n" beim Fasching wieder einmal über die Franken spottete. "Lichtenfels, Bad Staffelstein, da möcht' ich nicht begraben sein. Und Hof, wo alle Wege enden, wo sie die D-Mark noch verwenden und bis heute Lebensmittelspenden und Päckchen in die DDR versenden", dichteten die bösen Buben aus der Oberpfalz.
Ach ihr Hofer, es geht halt immer auf die Kleinen. Dabei seid ihr mit Abwanderung und Überalterung doch schon genug gestraft. Harald Fichtner schickte schickte ein Paket mit Hofer Rindfleischwurst als "kulinarische Entwicklungshilfe" für die Oberpfalz. Doch es half nichts. Im Gegenteil, die "Altneihauser" traten noch einmal nach: "Wer infiziertes Starkbier mag, der kommt zum Hofer Schlappentag. An diesem Tag, seit alter Zeit, frönt ganz Hof der Trunkenheit, und ersäuft im Kollektiv, sein angebor'nes Stimmungstief."
Kürzlich versuchten sich auch die SPD-Genossen in Hof in Imagepflege. So solle doch der OB den aus Hof stammenden Tatort-Kommissar Schadt um Fürsprache bitten, Schauplatz eines TV-Krimis zu werden.
Doch wer sagt denn, dass ein Tatort auch wirklich Werbung für eine Stadt ist? Was, wenn die Film-Crew die Wirklichkeit abbilden will? Genau das ist die Sorge so mancher Hofer im Internet. So befürchtet einer, dass dann im Fernsehen "die ganzen verwaisten Häuser und die Buckelpisten" zu sehen sein werden. Ein anderer, scheinbar ein Sarkast, empfiehlt Hof als Kulisse für einen Western. Wenn der Wind die Strohbüschel durch die leere Straßen weht...
