Erst im Frühling wurden zehn neue Mitarbeiter gewonnen. Doch jetzt ist Vorsitzende Elfriede Höhn schon wieder auf der Suche, denn einige Fahrer sind auf Reha oder müssen aus Altersgründen pausieren.
Ein Aufruf auf Facebook brachte der Kulmbacher Tafel im Frühling zehn neue Fahrer. Dass die Organisation nun schon wieder auf der Suche nach ehrenamtlichen Helfern ist, liegt nicht daran, dass die Tafel etwa so viele Fahrer "verschleißt". Vielmehr geht es darum, die Belastung für jeden Einzelnen so gering wie möglich zu halten.
"Ideal wäre es, wenn wir 50 Fahrer im Pool hätten. Denn dann wäre der Arbeitsaufwand so, dass jeder Fahrer nur ein Mal pro Monat drankommen würde", erklärt Knud Espig, der sich um die Suche nach weiteren Fahrern kümmert. Per Facebook und Rundschreiben, aber auch durch persönliche Gespräche versucht Espig, der vor zwei Jahren selbst als "Aushilfsfahrer" zur Kulmbacher Tafel gefunden hat, weitere Junggebliebene für diesen Job zu finden.
"Wir fahren montags und donnerstags. Wir haben drei Autos und jedes Auto ist immer mit zwei Fahrern besetzt", sagt Espig. Damit werden also durchschnittlich 48 Fahrer pro Monat benötigt. "Zur Zeit sind wir nicht schlecht aufgestellt, aber wenn dann einige ausfallen, so wie das jetzt der Fall ist, dann bedeutet das, dass jeder pro Monat zwei oder drei Mal fahren muss. Und das ist für die meistens älteren Leute dann schon eine Belastung", so Espig.
Die Voraussetzungen, um für die Tafel zu fahren, sind nicht hoch: Man muss den normalen Autoführerschein haben und sich zutrauen, einen Sprinter zu fahren. Und man sollte gemeinsam mit dem zweiten Fahrer die Waren ins Auto laden können. Jede Tour dauert ungefähr fünf Stunden. Zwanzig verschiedene Stellen werden dabei abgefahren und bis zu einer Tonne Lebensmittel eingesammelt.
"Die Waren müssen immer vormittags abgeholt werden, deshalb sind unsere Fahrer eigentlich alle Rentner", erklärt die Vorsitzende der Kulmbacher Tafel, Elfriede Höhn. Außer der normalen Tour gibt es noch eine sogenannte "Brottour". Am Freitag, direkt vor der Ausgabe, wird frisches Brot und Brötchen von Bäckereien abgeholt.
"Wir appellieren derzeit auch an die Händler. Wir brauchen dringend weiter Spenden, gerne auch mehr Waren als bisher. Denn immer mehr Flüchtlinge kommen und nehmen unsere Hilfe in Anspruch", sagt Espig.
"Wir würden auch noch ein paar helfende Hände, die beim Einräumen des Ladens helfen, brauchen - immer montags und donnerstags von 13 bis etwa 15.30 Uhr", sagt Elfriede Höhn und hofft auf weitere Freiwillige.