Die Feulersdorfer Gemüse-Farm kommt

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Gewaltige Erdbewegungen finden bei Feulersdorf (im Hintergrund) statt. Wo jetzt Bagger im Einsatz sind, sollen schon heuer Gurken geerntet werden. Alexander Hartmann
Gewaltige Erdbewegungen finden bei Feulersdorf (im Hintergrund) statt. Wo jetzt Bagger im Einsatz sind, sollen schon heuer Gurken geerntet werden. Alexander Hartmann
Tomaten, Gurken und wohl auch Paprika werden in den Gewächshäusern bei Feulersdorf produziert. Foto: Firma Scherzer
Tomaten, Gurken und wohl auch Paprika werden in den Gewächshäusern bei Feulersdorf produziert. Foto: Firma Scherzer
 
Gewaltige Steinbrocken erschweren die Erdarbeiten.
Gewaltige Steinbrocken erschweren die Erdarbeiten.
 
"Die Ansiedlung ist für Wonsees ein großer Gewinn", sagt Bürgermeister Andreas Pöhner.
"Die Ansiedlung ist für Wonsees ein großer Gewinn", sagt Bürgermeister Andreas Pöhner.
 
"Uns liegen schon einige Bewerbungen vor", sagt Gemüsebauer Stefan Scherzer.
"Uns liegen schon einige Bewerbungen vor", sagt Gemüsebauer Stefan Scherzer.
 

Die Bauarbeiten für das Mega-Gewächshaus bei Feulersdorf haben begonnen. Noch 2017 wollen die Gemüsebauern die ersten Gurken ernten.

Der Startschuss für den Bau der großen Gemüse-Farm bei Feulersdorf ist gefallen. Dort, wo Bagger seit einigen Tagen gewaltige Erdmassen bewegen, soll schon im Herbst 2017 geerntet werden.

Die Nürnberger Gemüsebauern Scherzer und Boss, die auf der Suche nach einem Standort für ihre Expansionsbestrebungen im Markt Wonsees fündig geworden sind, investieren in einem ersten Bauabschnitt über 20 Millionen Euro. Auf einer zwölf Hektar großen Fläche, die an die Photovoltaik-Freiflächenanlage an der A 70 angrenzt, werden zwei große Gewächshäuser erstellt: Sie sind 130 beziehungsweise 300 Meter lang, 168 beziehungsweise 224 Meter breit.


Gurken, Tomaten, Paprika

Wachsen werden in Feulersdorf Tomaten, Gurken und wohl auch Paprika. "Wir wollen schon im Herbst die ersten Gurken, im Frühjahr dann Tomaten ernten", sagt Gemüsebauer Stefan Scherzer. Allein bis zu 4000 Tonnen Tomaten sollen pro Jahr produziert werden.


Große Höhenunterschiede

Errichtet werden nicht nur die Gewächshäuser, sondern auch Wohneinheiten, eine Halle für die Wassertechnik, Maschinen- und Lagergebäude sowie eine Grünguthalle. Bis zu sechs Meter tief wird dafür an der Ortsverbindungsstraße zwischen Feulersdorf und Krögelstein gegraben, um die großen Höhenunterschiede auszugleichen und das Areal auf eine ebene Fläche zu bringen. "Die Humusarbeiten laufen. Es werden etwa 100 000 Kubikmeter bewegt", so Stefan Scherzer.

Während die Nürnberger Gemüsebauern den Bau vorantreiben, sehnt der Wonseeser Bürgermeister Andreas Pöhner (CSU) schon die Eröffnung herbei. "Wir sind froh, dass sich Scherzer und Boss bei uns ansiedeln", sagt Pöhner, der sich darüber freut, dass 50 Dauerarbeitsplätze geschaffen werden. Auf die könnten sich natürlich auch Einheimische bewerben.


Viele wollen einen Job

"Die Nachfrage ist groß. Viele liebäugeln mit einem Job im Gewächshaus und fragen mich, ob ich einen Kontakt zu den Gemüsebauern herstellen kann", berichtet der Bürgermeister.
Auch für die Gemeindefinanzen ist das landwirtschaftliche Millionen-Projekt ein Gewinn. Andreas Pöhner rechnet damit, dass schon 2019 Gewerbesteuer fließt. Die verbleibe dank der Gründung einer Produktions-GmbH in Wonsees.


Kanal kostet Bürger nichts

Befürchtungen, die Bürger müssten die Abwasserentsorgung der Gemüse-Farm mit finanzieren, erteilte er übrigens eine klare Absage. "Es werden keine Herstellungsbeiträge fällig, und die Kanalgebühren werden auch nicht erhöht werden", versichert Pöhner. Der landwirtschaftliche Betrieb wird seinen Worten zufolge an die Weismainer Kläranlage angeschlossen. "Die Planungen laufen."


Der zweite Bauabschnitt

Auch der zweite Bauabschnitt wird bereits anvisiert. Wie Stefan Scherzer mitteilt, soll der im Jahr 2019 starten. Ein Gewächshaus wird seinen Worten zufolge dann erweitert. Die Kosten hierfür schätzt der Nürnberger Gemüsebauer auf sechs Millionen Euro.