Die etwas andere Umlaufbahn

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Die 15-Kilometer-Regel erschwert den Besuch touristischer Ziele in der Region - aber ist das wirklich so schlimm?
Die 15-Kilometer-Regel   erschwert  den Besuch touristischer Ziele in der Region - aber ist das wirklich so schlimm?
Marion Eckert

Eigentlich wollte ich heute etwas über die neue magische Zahl schreiben. Über die 124 und ein paar Zerquetschte hinterm Komma.

Sie wissen, was ich meine? Nicht? Dann erkläre ich es Ihnen gerne.

Nun, die magische Zahl hat etwas mit der 15-Kilometer-Regelung zu tun, mit der sich Landkreise auseinandersetzen müssen, in denen die Zahl der Corona-Neuinfizierten weit überdurchschnittlich ansteigt. Ist das der Fall, darf man sich "für touristische Zwecke" nur noch jene 15 Kilometer von zu Hause entfernen.

Jammern auf hohem Niveau

Für viele Menschen scheint das ein Riesenproblem zu sein. In Ballungszentren mag das ja tatsächlich zu Einschränkungen führen, aber bei uns auf dem Land, mitten im herrlichen Oberfranken mit unzähligen, teils fußläufig erreichbaren tollen Zielen? Ich weiß nicht, das ist schon Jammern auf hohem Niveau.

Also habe ich mal nachgerechnet, so ganz zum Spaß. Wenn ich von meinem Wohnort 15 Kilometer in irgendeine Richtung marschiere und dann im gleichen Abstand einmal außenrum und wieder zurück, dann sind das eben jene 124,24778 Kilometer.

Glauben Sie nicht? Stimmt aber. Die Formel des Kreisumfangs lautet zwei mal Radius mal Pi, in unserem Beispiel also zwei mal 15 mal 3,1415926. Moment, wird mancher jetzt sagen, das sind doch nur 94,24778. Richtig, aber Sie müssen ja noch die zweimal 15 Kilometer bis zur Umlaufbahn und wieder zurück hinzurechnen.

Raus aus dem Dunstkreis

Eigentlich wollte ich Ihnen viel Spannendes über diese magische Zahl erzählen. Macht aber einfach keinen Sinn mehr, denn der Inzidenzwert im Landkreis Kulmbach ist wieder gesunken, und vielleicht dürfen wir diese Woche schon wieder raus aus ihrem Dunstkreis: Fichtelsee statt Kieswäsch', Giechburg statt Schloss Thurnau, Eremitage statt Felsengarten Sanspareil, Walberla statt Görauer Anger - nun, wer's braucht ...