Die A9-Talbrücke nervt die Anwohner in Himmelkron

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Die Bundestagsabgeordneten Ulrich Lange und Emmi Zeulner mit Thomas Pfeifer von der Autobahndirektion und Bürgermeister Gerhard Schneider (von links) im Gespräch mit Anwohnern unter der Talbrücke. Alexander Hartmann
Die Bundestagsabgeordneten Ulrich Lange und Emmi Zeulner mit Thomas Pfeifer von der Autobahndirektion und Bürgermeister Gerhard Schneider (von links) im Gespräch mit Anwohnern unter der Talbrücke. Alexander Hartmann
 

Die A9-Talbrücke nervt die Himmelkroner. Diese klagen seit Jahren über den Lärm, der durch die Übergangskonstruktion verursacht wird. Mit der Grundsanierung könne man die Belastung minimieren, sagt die Autobahndirektion. Wann die erfolgt, ist aber fraglich.

Sie ist 1,1 Kilometer lang und ärgert die Anwohner seit nunmehr 17 Jahren: die Talbrücke der A 9 bei Himmelkron/Lanzendorf, die in den Jahren 1997/98 als "Verkehrsprojekt Deutsche Einheit" errichtet worden ist.

Es ist die Übergangskonstruktion, die gerade dann, wenn schwere Lastwagen auf die Brücke fahren oder diese verlassen, ein lautes Klack-Geräusch von sich gibt. Ein Geräusch, das deutlich hörbar ist, wenn man sich unter dem Bauwerk postiert, und das der Wind weiter trägt. "Bei mir daheim hört sich das dann wie ein Knall an", sagt Hans Matussek, der in Gössenreuth wohnt. "Nachts müssen wir bei geschlossenem Fenster schlafen", teilt er mit. Selbst im weiter entfernten Schwärzhof ist das Geräusch zu hören. Das dauernde "Klack, Klack" sei für ihre Familie eine große Belastung, stellt Erika Wunderlich fest.


"Unerträglicher Zustand"

Schon seit der Verkehrsfreigabe werde dieser unerträgliche Zustand beklagt, erklärt Bürgermeister Gerhard Schneider (CSU), der sich gestern mit betroffenen Bürgern am südlichen Widerlager der Brücke bei Kremitz getroffen hat, um mit den CSU-Bundestagsabgeordneten Emmi Zeulner und Ulrich Lange darüber zu beraten, wie Abhilfe geschaffen werden kann.

Eine sofortige Abhilfe wird es aber nicht geben, wie Thomas Pfeifer, der Leiter der Bayreuther Dienststelle der Autobahndirektion Nordbayern, mitteilt. Denn ein Konstruktionsfehler, den so mancher Himmelkroner vermutet, sei nicht gegeben. Die Talbrücke sei technisch nicht zu beanstanden, versichert Pfeifer, nach dessen Worten sofortiger Handlungsbedarf bestünde, wenn bauliche Mängel vorlägen. Das sei aber nicht der Fall. Auch die Grenzwerte würden eingehalten.


68 000 Fahrzeuge am Tag

Täglich passieren laut Pfeifer 68 000 Fahrzeuge die Talbrücke, darunter 12 000 schwere Lastwagen, "die vor allem zur Lärmbelästigung beitragen". Er versteht den Ärger der Himmelkroner, muss sie aber vertrösten. Zwar würde eine modernere Übergangskonstruktion zu einer deutlichen Lärmminderung führen. Diese könne man aber erst im Zuge einer Grundsanierung einbauen, die in der Regel nach 25 Jahren durchgeführt werde. In fünf bis acht Jahren, so schätzt Pfeiffer, könnte die Sanierung der Talbrücke erfolgen.

Von einem Missstand, der behoben werden müsse, spricht Emmi Zeulner. Man müsse den Anwohnern eine Perspektive bieten, fordert die CSU-Politikerin, die zu einem weiteren Gespräch mit dem Präsidenten der Autobahndirektion, Reinhard Pirner, einladen will.


Abhilfe in drei bis sechs Jahren?

Dass eine Grundsanierung in drei bis sechs Jahren möglich ist, schätzt Ulrich Lange. Lange ist Mitglied im Verkehrsausschuss des Bundestages und macht deutlich, dass allein in Bayern in den nächsten Jahren rund 400 Millionen Euro für Erhalt- und Umbaumaßnahmen an Autobahnen zur Verfügung stehen.


"Das Vertrösten haben wir satt"

Ein zeitlicher Horizont, den sich die Himmelkroner wünschen. Doch bleiben bei ihnen Zweifel. "Wir sind immer wieder vertröstet worden", erklärt Zweiter Bürgermeister Harald Peetz (CSU), der hofft, dass den Worten endlich auch Taten folgen: "Denn das Vertrösten haben wir allmählich satt."