Diamantene Hochzeit in Krumme Fohre: Paar erzählt aus 60 Jahren Ehe

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Auf 60 Jahre Eheglück konnten Hansi und Hans Zeiß aus Krumme Fohre anstoßen. Foto: Alexander hartmann
Auf 60 Jahre Eheglück konnten Hansi und Hans Zeiß aus Krumme Fohre anstoßen. Foto: Alexander hartmann

Sie schauen sich an und lächeln. Ein Lächeln, das sie an ihrem Partner seit vielen Jahrzehnten schätzen. Hansi (82) und Hans Zeiß (90) aus Krumme Fohre, die vor 60 Jahren geheiratet und nun mit ihren Gästen mit einem Glas Sekt auf ihre Diamantene Hochzeit angestoßen haben.

In der Rockenstuben von Hansis Eltern in Zultenberg haben sich die 82-Jährige und der 90-Jährige kennengelernt. Die Spinnstuben waren früher beliebte Treffpunkte der unverheirateten Frauen, bei denen sich aber natürlich auch junge Männer einfanden. "Da wurde nicht nur gesponnen, sondern auch Musik gemacht und getanzt", sagt Hans Zeiß, der schnell einen festen Tanzpartner ausfindig gemacht hatte: seine Hansi.

Getanzt wurde nicht nur in der Rockenstuben, sondern in den Tanzsälen der Region. Autos gab es nicht, und so ging es zu Fuß von Zultenberg aus in die Wirtshäuser. "Wir waren in Azendorf, Thurnau und Krögelstein", erinnert sich Hansi Zeiß, die sich mit ihrem Hans und den anderen Freunden meist schon am Nachmittag auf den Weg gemacht hat. "Das ist nicht so wie heute, wo die Jugend erst spät am Abend weggeht."

Die standesamtliche Trauung fand in Heubsch, die kirchliche in Kasendorf statt.
Danach wurde in Zultenberg groß gefeiert. Abends ging es auf dem Tanzboden der damaligen Gaststätte "Zum Görauer Anger" rund. "Da hat das ganze Dorf mitgefeiert. Das war halt früher so", sagt Hans Zeiß, der auf die Frage, was das Rezept für 60 Jahre Eheglück ist, einen Tipp für all die jungen Leute parat hat, die sich heute schon nach wenigen Jahren mit Trennungsgedanken befassen. Man dürfe nicht gleich die Flinte ins Korn werfen. Und: "Gibt es einen Zwist, darf man schon mal die Wahrheit sagen."

Gebaut haben die Eheleute in Krumme Fohre, "weil es für mich einfacher war, von dort zur Arbeit nach Kulmbach zu kommen", sagt Hans Zeiß, der als Fernfahrer über 35 Jahre bei der Mönchshof-Brauerei arbeitete. Seine Hansi hat erst in der elterlichen Landwirtschaft geholfen und sich dann um den Haushalt und die Töchter Gerlinde, Gisela und Sonja gekümmert.

Mittlerweile haben die Eheleute drei Enkel und seit fünf Wochen auch einen Urenkel: Felix heißt der Kleine, der in Aschaffenburg auf die Welt gekommen ist. Gesehen haben sie ihn bisher nur auf einem Bild, doch das soll sich bald ändern.

Beglückwünscht haben das Paar auch der stellvertretende Bürgermeister des Marktes Kasendorf, Klaus Amschler, und stellvertretende Landrätin Christina Flauder.