Der kleine Kreisverkehr in Kulmbach: Was die Stadt damit bezweckt

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Der kleine Kreisel: Manche befahren ihn ordnungsgemäß, manche suchen den direkten Weg. Foto: Katrin Geyer
Der kleine Kreisel: Manche befahren ihn ordnungsgemäß, manche suchen den direkten Weg. Foto: Katrin Geyer

Der sogenannte kleine Kreisel in der Kulmbacher Innenstadt sorgt für Gesprächsstoff. Wir erklären, welchen Sinn er hat und wie man sich richtig verhält.

Der kleine Kreisverkehr, der im Zuge der Neugestaltung des Zentralparkplatzes an der Kreuzung Grabenstraße/Spitalgasse/Sutte angelegt wurde, sorgt immer wieder für Gesprächsstoff. Und oft sind Spott und Häme zu hören und die Frage, wer "sowas" denn geplant habe.
Tatsächlich scheinen viele Autofahrer mit dem Kreisverkehr (noch) nicht zurecht zu kommen. Wir haben uns einmal eine halbe Stunde lang dort umgeschaut und festgestellt, dass es viele, teils sehr originelle Varianten gibt, die Kreuzung zu befahren. Nachzulesen ist das in Kürze hier.

Was all jenen, die über den kleinen Kreisel diskutieren, vielleicht nicht bewusst ist: Das Bauwerk hat durchaus einen Sinn.
Die Ausfahrt vom neugestalteten Zentralparkplatz ist der alles entscheidende Punkt. Während früher die Ausfahrt vom Parkplatz auch bei der Bratwurstbude gegenüber der "Alten Feuerwache" möglich war, gibt es jetzt nur noch eine Ein- und Ausfahrt an der östlichen Ecke gegenüber dem Restaurant "Patchwork". Hätte man an dieser Stelle die bisherige Straßenführung beibehalten - Einbahnstraße von der Spitalkirche bis in die Sutte - hätten Autofahrer, die vom Zentralparkplatz zum Beispiel in die Obere Stadt wollen, eine Runde über Sutte, Webergasse, Klostergasse, Buchbindergasse und Marktplatz drehen müssen.
Dank des kleinen Kreisverkehrs fahren Autofahrer jetzt vom Zentralparkplatz nach rechts in den Kreisverkehr ein und verlassen ihn nach wenigen Metern wieder nach rechts in Richtung Grabenstraße (siehe dazu auch unsere Grafik) .Von dort aus erreichen sie auf kurzem Weg die Buchbindergasse und den Marktplatz.
Der kleine Kreisel erleichtert zudem zu den Stoßzeiten die Ausfahrt vom Parkplatz in die Sutte. Bisher hatten Autoschlangen von der Spitalkirche kommend für Behinderungen gesorgt. Nun gilt: Wer im Kreisel fährt, hat Vorfahrt - und kann sich so leichter in den Hauptverkehrsstrom einfädeln.
Zudem bremst die neue Regelung Raser aus. Wer von der Spitalkirche her kommt, muss am Kreisel erst einmal abbremsen, und eventuell schon im Kreisel fahrende Fahrzeuge passieren lassen. Von dieser Entschleunigung sollen die Fußgänger im Bereich Parkplatz, Stadthalle und Bushaltestelle profitieren.

Sollte jemand nicht mehr genau wissen, wie man ganz generell einen Kreisverkehr richtig befährt: Die Straßenverkehrsordnung gibt Auskunft.