Ein 40 Meter hoher Strommast am nördlichen Ufer der Flutmulde in der Blaich wurde am Dienstag abgebaut. Er weicht dem neuen Deich.
Sie arbeiten, an Seilen gesichert, in luftiger Höhe: Mitarbeiter einer Firma aus dem österreichischen Lienz, die am Montag und Dienstag im Auftrag des Stromversorgers Bayernwerk in Kulmbach im Einsatz sind. Ihr Auftrag: die Demontage des 40 Meter hohen Strommastes im Bereich des Umspannwerkes in der Blaich, der dem neuen Deich an der Flutmulde weichen muss.
In drei Teilen Am Dienstag, kurz nach 10 Uhr, nehmen die Männer die Flex in die Hand und durchtrennen den Stahlmast, der in gerade mal 45 Minuten in drei Teile zerlegt und abmontiert wird. Ein Autokran der Firma Klug hievt die schweren Bauteile zu Boden. Was für den Betrachter überaus waghalsig ausschaut, ist für die Österreicher nichts Ungewöhnliches. Sie kennen keine Höhenangst. Für sie gehören solche Aufträge zum Alltagsgeschäft.
Keine Engpässe Der Einsatz der Österreicher an der Flutmulde sorgt für Aufsehen, hat auf die Stromversorgung in Kulmbach aber keinen Einfluss. "Die war über eine alternative Versorgung gesichert, so dass in den Haushalten natürlich kein Licht ausgegangen ist", sagt Christian Martens von der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit beim Bayernwerk. "Die 110 KV-Hochspannungsleitung war während des Abbaus komplett freigeschaltet. Es gab keine Spannung auf den Leitungen", so Martens , der mitteilt, dass für den Mast am nördlichen Ufer der Flutmulde kein Ersatz geschaffen wird. Künftig werde das Leitungsseil direkt vom nur wenige Meter entfernten, auf der anderen Uferseite liegenden Strommast in das Umspannwerk laufen. "Dadurch wird es zu weiteren Umbauten in Umspannwerk kommen, die bis Ende Mai dauern", sagt Mertens. Die Kosten, die sein Unternehmen ingesamt in die Netzarbeiten rund um Hochwasserschutz investiert, beziffert er auf rund eine Million Euro.