Das Thurnauer "Bilka" fällt

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Das große Geschäftshaus an der Bürgermeister-Kleinlein-Straße wird abgebrochen. Foto: Alexander Hartmann
Das große  Geschäftshaus an der Bürgermeister-Kleinlein-Straße wird abgebrochen. Foto: Alexander Hartmann
Die Norma ist aus ihrer Filiale 2019 als letzter Mieter im Gebäudekomplex ausgezogen. Fotos: Alexander Hartmann
Die Norma ist aus ihrer Filiale 2019 als letzter Mieter im Gebäudekomplex ausgezogen. Fotos: Alexander Hartmann
 

In Thurnau wird das große Geschäftsgebäude an der Bürgermeister-Kleinlein-Straße abgebrochen. Die Immobilie ist zu einem Schandfleck verkommen. Bürgermeister Martin Bernreuther verrät, was auf dem fast 3500 Quadratmeter großen Grundstück geplant ist.

Was für Kulmbach das "Bilka" ist, ist für Thurnau gewissermaßen der Gebäudekomplex in der Bürgermeister-Kleinlein-Straße 5. Ein großes Geschäftshaus, das seit Jahren ein Schattendasein fristet und mit dem Auszug von Norma den letzten Mieter verloren hat.

Es herrscht Tristesse

Während die Regale des Discounters noch bis im vergangenen Jahr gefüllt waren, herrscht in den anderen Ladenräumen schon lange Tristesse. "Black Power" hieß das Bräunungsstudio, das sich im Erdgeschoss befunden hat und das jüngere Thurnauer gar nicht mehr kennen, "Outfit" ein Geschäft, das längst out ist. Auch eine Kneipe und ein Reisebüro gab es mal - beide sind seit über einem Jahrzehnt geschlossen.

Aus den 70-er Jahren

Für viele Thurnauer ist das Gebäude, das 1986 errichtet worden ist und eine Nutzfläche von 1843 Quadratmetern hat, ein Schandfleck im Ortskern. Ein Dorn im Auge ist es seit langem auch der Marktgemeinde. Es sei "kein schöner Fleck", sagt Bürgermeister Martin Bernreuther (CSU). Seit vielen Jahren sei man daher bemüht, das Areal zu erwerben, um eine neue Nutzung in die Wege zu leiten.

Der Kauf ist erfolgt

Der Kauf ist jetzt über die Bühne gegangen. Die Gemeinde hat das 3343 Quadratmeter große Grundstück samt Immobilie vom letzten Eigentümer, einem türkischen Geschäftsmann, erworben.Wie beim "Bilka" beziehungsweise "Kaufland", das derzeit in Kulmbach plattgemacht wird, rückt auch in Thurnau bald der Abrissbagger an. Im Oktober soll das Gebäude abgebrochen werden, wie Martin Bernreuther mitteilt, der die Kosten für Kauf und Abriss auf 450 000 Euro beziffert. Die Gemeinde muss davon zehn Prozent aus der eigenen Tasche bezahlen, denn sie erhält wie bei vielen weiteren Projekten zur Leerstandsbekämpfung eine 90-prozentige Förderung über die Förderoffensive Nordostbayern.

Was aus dem Areal, das ortsbildprägend ist, nach dem Abriss wird? Es soll Wohnraum geschaffen werden, so der Bürgermeister, nach dessen Worten die Gemeinde das Grundstück wieder verkaufen will. Man sei mit potenziellen Investoren im Gespräch. Erste Planungen sähen einen gestaffelten Gebäudekomplex mit 19 Wohnungen und einer Tiefgarage vor.

Straße wird neu asphaltiert

In einen besseren Zustand versetzt werden soll in diesem Zuge auch die Verbindungsstraße, die von der Bürgermeister-Kleinlein-Straße zur Hopfenleithe führt. Das kurze Teilstück war in Höhe des Gewerbegebäudes bis dato in Privatbesitz und ist erst durch den Kauf an die Gemeinde übergegangen. "Wir werden die Straße hier etwas verbreitern und neu asphaltieren", teilt Martin Bernreuther mit. Nicht nur die Straße soll aufgewertet, das ganze Areal soll zu einem attraktiven Wohnquartier unweit des historischen Ortskerns werden.