Auswertung der Einwohnerstatistik erfordert Rechenkenntnisse. Die allein bringen einen aber auch nicht unbedingt weiter.
Mathematik, so sollte man meinen, ist eine exakte Wissenschaft. Auch ich dachte so. Bis ich dieser Tage die Erfahrung machte, dass 1 + 1 keineswegs immer 2 ist. Sondern auch mal was ganz anderes.
Unsere Redaktion hatte, wie schon in den Vorjahren, von den Kommunen im Landkreis die aktuellen Zahlen zur Einwohnerentwicklung erbeten. Wir wollten sehen, welche Gemeinden wachsen und welche schrumpfen, wollten nach den Gründen fragen und darstellen, wie die Bevölkerungsentwicklung im Landkreis ganz allgemein ist.
Überraschung Nummer 1: Als wir die einzelnen Zahlen zu Geburten, Sterbefällen, Zuzügen und Wegzügen gegeneinander aufrechneten und die aktuellen Werte mit denen zum Jahresende 2017 vergleichen wollten, stellten wir verwundert fest, dass wir damals, Anfang 2018, ganz andere Zahlen veröffentlicht haben, als sie jetzt auf dem Rechenpapier standen.
Überraschung Nummer 2: Der Saldo für 2018, den uns manche Kommunen gleich mitlieferten, war durch nichts in Einklang zu bringen mit dem, was wir mit unseren doch ziemlich soliden Rechenkenntnissen ermittelt hatten.
Überraschung Nummer 3: Außer uns hat das keinen der übrigen Beteiligten wirklich gewundert.
Des Rätsels Lösung: Manche Kommunen haben uns die Zahl der Haupt- und Nebenwohnsitze gemeldet, andere nur die Hauptwohnsitze. Dazu aber Zahlen zu Geburten und Sterbefällen, in die die Haupt- und Nebenwohnsitze eingeflossen sind. Weil es die EDV nicht anders hergibt.
Zudem erfolgt in vielen Kommunen erst im Laufe des Januars ein Datenabgleich, also eine Bereinigung des Melderegisters. Auch das erklärt so manche Ungenauigkeit.