Das erste Baby des neuen Jahres ist ein Flüchtlingskind: Gögües, ein strammer Junge, ist das dritte Kind albanischer Eltern. Er ließ sich mächtig Zeit bei der Geburt und erblickte erst um 19.49 Uhr das Licht der Welt. Lange wird er aber nicht in Deutschland bleiben dürfen.
Die Kanzlerin persönlich hatte prophezeit, dass 2016 im Zeichen der Flüchtlingskrise stehen wird. Und tatsächlich ist das Neujahrsbaby, das als erstes Kind des Jahres das Licht der Welt erblickte, ein Kind von Flüchtlingen. Die Eltern sind Sonila (21) und Vladimir Elmazi (24) aus Albanien. Schon am Neujahrsmorgen wurde die junge Sonila Elmazi ins Klinikum Kulmbach eingeliefert und eigentlich sah alles gut aus. Doch der kleine Gögües ließ sich Zeit. "In den nächsten zwei Stunden tut sich wohl nichts", erklärten die Hebammen immer wieder.
Erst am Neujahrsabend - um 19.49 Uhr - erblickte der neue Erdenbürger schließlich das Licht der Welt. Nach Stunden im Kreissaal.
Klein-Gögües hat es seiner Mutter nicht leicht gemacht.
Aber er ist ein pumperl-gesunder, strammer junger Bursche mit vollem schwarzen Haarschopf: Er ist 52 Zentimeter groß, stolze 4090 Gramm schwer, zeigt die Mama stolz ihren Wonneproppen, der friedlich schläft.
Auch Vater Vladimir Elmazi (24) ist heilfroh, dass bei der Geburt alles gut gegangen ist. "Ich war nicht dabei, ich kann meine Frau so nicht sehen", erklärte der Vater. Vladimir Elmazi ist lieber zu Hause in Neuenmarkt geblieben und hat sich um die beiden großen Kinder gekümmert. Denn schließlich war die Aufregung groß, dass die Mutter ausgerechnet am ersten Tag des neuen Jahres ins Krankenhaus musste.
Es gab Komplikationen
Für die 21-jährige Mutter ist Gögües bereits das dritte Kind.
"Ich musste leider danach operiert werden, weil es Komplikationen gegeben hat", erzählte die Mutter und gab offen zu, dass sie - trotz aller Freude über die Neujahrsüberraschung - noch ein bisschen mitgenommen ist. Trotzdem ist sie natürlich überglücklich, dass alles gut ging. Die Betreuung in Deutschland sei sehr gut, erklärt die Flüchtlingsmutter und freut sich jetzt schon auf ein paar Tage Ruhe im Klinikum.
Die Familie Elmazi lebt schon seit zwei Jahren in Deutschland. Vladimir Elmazi und Sonila Elmazi hofften eigentlich, gemeinsam mit ihren Kindern Bertine (5) und Sahmed (3), in Deutschland einen Neuanfang wagen zu können. Denn in Albanien ist die Situation schwierig. "Leider haben wir einen Negativbescheid", sagt Vladimir Elmazi. Das bedeutet, dass die Familie jetzt noch ein paar Wochen in Deutschland bleiben darf, in den nächsten drei Monaten aber ausreisen muss und nach Albanien zurückkehren muss.
Mit dem Kulmbacher Neujahrsbaby.
Der Grund: Albanien gehört zu den Ländern, die zu sicheren Herkunftsstaaten erklärt worden sind.
Trotz der ungewissen Zukunft freuen sich die Elmazis über den Familienzuwachs. Und natürlich haben sie gleich Fotos vom neuen Erdenbürger nach Hause in ihr Heimatland gepostet. Damit auch alle Verwandten informiert sind. Auch ein Cousin, der ebenfalls in Deutschland lebt, ist angereist, um den neuen Erdenbürger zu begrüßen.
So viel Aufregung um die Neujahrsbabys
Und ein bisschen mussten die Elmazis auch schmunzeln über das Aufhebens, das in Deutschland über das erste Baby im neuen Jahr gemacht wird. Denn in Albanien ist die Geburt eines Kindes nichts Außergewöhnliches. Die albanische Familie hätte sich nie gedacht, dass Klein-Gögües allein durch seine Geburt für Schlagzeilen sorgen wird.
Jetzt ist die Familienplanung allerdings erst einmal abgeschlossen, sagt Vladimir Elmazi mit seinen 24 Jahren. Und auch Mama Sonila sagt, dass drei Kinder erst einmal genug sind. Doch Sonila Almazi ist erst 21 Jahre alt - und noch ist ungewiss, was die Zukunft bringen wird. Die Elmazis jedenfalls hoffen, dass alles gut wird nach dem fulminanten Auftakt im neuen Jahr.
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worauf zielt Ihr Mitleid heischender Beitrag ab?
Ein Kind ist geboren! Toll, passiert jeden Tag, also auch am 1. Januar.
Zufällig betrifft es eine ausländische Familie. Super.
Nun wird diese Familie demnächst ausgewiesen. Und zwar vollkommen berechtigt.
Eigentlich ist alles weitere in den vorherigen Beiträgen schon gesagt worden.
Meine Frage lautet nur noch: wie verantwortungslos muss dieses junge Paar sein, in eine Welt (nämlich Albanien) ohne erstrebenswerte Zukunft noch ein Kind zu setzen?
Einzig diesem Kind gilt mein Mitleid. Es wird nahezu chancenlos sein.
Die bösen, bösen Deutschen!
Liebe Journalisten, bitte achten Sie doch mal etwas darauf, was Sie so schreiben.
Eine Abschiebung steht nur an, wenn die Familie nicht auf den Ablehnungsbescheid reagiert.
Was ist passiert?
Ein 18-Jähriger schwängert eine 15-Jährige, beide stammen anscheinend aus ärmlichen Verhältnissen. Die Familie plant 2 Jahre später nochmal Nachwuchs, versucht dann aber, das Versorgungsproblem in Deutschland gelöst zu bekommen. Skandalöserweise braucht der Amtsschimmel hier aber 2 Jahre, um festzustellen, dass keine Asylgründe oder ein sonstiges Bleiberecht bestehen. In der Zwischenzeit plant die Familie weiter Nachwuchs. Und jetzt "droht" die Abschiebung des Neugeborenen.
Was ist das für eine journalistische Leistung?
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wirklich guter Kommentar,