Der Markt Thurnau investiert 7,8 Millionen in Infrastrukturprojekte wie die Sanierung des Gräf-Hauses.
Üblicherweise konzentrieren sich die Thurnauer Räte in der Sitzung, in der die Haushaltssatzung auf den Weg gebracht werden soll, stark auf das Zahlenwerk. Ehe Kämmerer Richard Kemnitz das umfassende Zahlenwerk ausführlich präsentierte, beschlossen die Mitglieder des Marktgemeinderates, dass die im Haushalt 2021 geplanten Kreditneuaufnahmen für das Jahr 2022 um 200 000 Euro gesenkt werden.
Der Haushalt 2022 hat ein Gesamtvolumen in Höhe von 18 Millionen Euro, davon entfallen 7,87 Millionen Euro auf den Verwaltungshaushalt und 10,073 Millionen Euro auf den Vermögenshaushalt.
Geld für drei Feuerwehren
Der Vermögenshaushalt 2022 ist durch zahlreiche Investitionen geprägt. Mit einer Summe von 2,15 Millionen Euro schlägt die Sanierung des Gräf-Hauses als Mega-Projekt zu Buche. Für das Tanzlindenareal wird eine knappe Million veranschlagt, 900.000 Euro für die Dorferneuerung Alladorf. Weitere 531.000 Euro sind für das Feuerwehrwesen in Limmersdorf, Alladorf und Thurnau geplant. Und für die Grundschule, für den Ausbau der Kinderbetreuung und der Spielplätze kalkulierte Kämmerer Richard Kemnitz 436.000 Euro ein. Insgesamt fließen 7,8 Millionen Euro in die Förderung wichtiger Infrastrukturmaßnahmen, rechnete der Kämmerer zusammen.
Diese schlagen allerdings de facto nicht sonderlich üppig zu Buche. Denn bei Investitionen von 7,8 Millionen Euro zahlt der Markt lediglich 1,1 Millionen Euro aus der eigenen Tasche. Der Rest sind Zuschüsse und Förderungen.
Bei den Marktwerken ist der Haushaltsansatz mit 4,1 Millionen Euro zwar etwas niedriger als im Vorjahr. Der Haushalt ist durch riesige Investitionen in die Wasserversorgung (rund 1,1 Millionen Euro) und in die Abwasseranlage (rund 640.000 Euro) geprägt.
Kräftig Schulden abgebaut
Bürgermeister Martin Bernreuther (CSU) zeigte sich besonders stolz darauf, dass der Markt innerhalb der vergangenen acht Jahre 3,5 Millionen Euro Schulden - das entspricht einem Anteil von 80 Prozent - abbauen konnte. Besonders gut haben sich die Einkommenssteuerbeteiligung und die Gewerbesteuer entwickelt. Bernreuther stellte klar, dass die Einkommenssteuerbeteiligung wegen Corona nicht eingebrochen sei. Auch bei der Gewerbesteuer schlug die Pandemie nicht negativ durch. Für den Haushalt 2022 habe man vorsichtige 1,15 Millionen Euro gewählt.