In Deutschland sollen Plastiktüten verboten werden - aus Umweltschutzgründen. Doch tatsächlich machen die Tragetaschen nur 0,71 Prozent des jährlichen Kunststoff-Inlandverbrauchs aus.
Bangladesh hat wahrlich andere Probleme - aber tatsächlich sind dort seit 2000 Plastiktüten verboten. Und das in einem Entwicklungsland, in dem viele Menschen tagtäglich ums nackte Überleben kämpfen. Freilich sind die Bangladeshi nicht
die Umwelt-Engel. Das Verbot hat einen anderen Grund: Die achtlos weggeworfenen Tüten verstopften während der Monsun-Zeit die Abwasserkanäle und erhöhten das Überschwemmungsrisiko.
Nun denkt auch unser Gesetzgeber darüber nach, die Kunststofftaschen aus den Einkaufsläden zu verbannen. Bravo. Schließlich verbraucht der Deutsche sage und schreibe 71 Tüten pro Jahr (EU-Schnitt 198).
Da loben wir uns Frankreich. Dort sind die Sackerl, wie der Österreicher zu pflegen sagt, seit 2010 verpönt. Sind halt sehr umweltbewusst, die Franzosen.
Als nächstes werden sie sicherlich ihren Atommüll verbieten.
Und bei uns? Das Verbot der Plastiktüten - sie machen satte 0,71 Prozent des jährlichen Kunststoff-Inland-
verbrauchs aus - wird ganz sicher erst der Anfang sein. Konsequent wie unsere Politiker nun mal sind, gehen sie dann den Tetra-Packs, den Plastikfolien an der Käsetheke, den Plastikflaschen für Mineralwasser und schlussendlich der Tupperware an den Kragen. Ganz sicher.