Darum gibt Bernd Stocker sein Amt als Kupferberger Stadtrat ab

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Foto: Archiv
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Der Kupferberger erklärt, warum er sein Stadtratsmandat kurz nach der Wahl niederlegt.

Einen kompletten Rückzug aus der Kommunalpolitik soll die Niederlegung seines Stadtratsmandats nicht bedeuten, das stellt Bernd Stocker klar. In Kupferberg hatte die Meldung über die Entscheidung Stockers für Gesprächsstoff und Nachfragen gesorgt.

Stocker ist beruflich viel unterwegs. Deshalb hatte Bürgermeister Harald Michel - ebenso wie Stocker bei der UKW - den Stadtrat bereits im Mai darum gebeten, den Sitzungstag vom ersten Dienstag im Monat auf Freitagabend zu verlegen, damit Stocker an den Treffen teilnehmen kann. Doch das lehnte der Stadtrat mit sieben zu sechs Stimmen ab.

"Ich habe mit meinen Kunden schon bis Ende 2021 Termine vereinbart. Dadurch wäre für mich im Zeitraum Juli '20 bis Dezember '21 lediglich die Teilnahme an drei von möglichen 18 Stadtratssitzungen am Dienstagabend realisierbar", erklärt Stocker in einer Stellungnahme. Der 50-Jährige begleitet bundesweit als selbstständiger Trainer Firmen bei der Unternehmenskultur- und Führungskräfte-Entwicklung.

Im November vergangenen Jahres habe sich seine berufliche Situation verändert und sich im März/April die Terminlage noch weiter verdichtet, so dass ihm die Teilnahme an den Dienstagssitzungen nun kaum mehr möglich sei, sagt Stocker, der bereits eine Periode dem Kupferberger Stadtrat angehört hat.

"Diese Quote entspricht keinesfalls meinem Selbstverständnis von aktiver und wirkungsvoller Mitarbeit in dem Gremium, das die Verantwortung für die positive und zukunftsorientierte Weiterentwicklung und Gestaltung unserer Stadt Kupferberg trägt und von unseren Bürgerinnen und Bürgern an seinem Handeln und den wahrnehmbaren Erfolgen gemessen wird", erklärt er. Deshalb lege er sein Amt als Stadtrat der Stadt Kupferberg mit sofortiger Wirkung nieder.

Stocker ist ein stückweit enttäuscht, dass der Stadtrat der Verschiebung des Sitzungstermins nicht zugestimmt hat. Er sei überzeugt, dass der neue Termin auch anderen Berufstätigen besser gepasst hätte, die unter der Woche stark eingespannt seien. Auf der anderen Seite äußerte er Verständnis, dass für andere der Freitagabend der Start ins Wochenende sei und man frei haben möchte. "Die Beibehaltung des Termins war eine demokratische Entscheidung, die ich akzeptiere", stellt er fest.

Aus der Kommunalpolitik ganz zurückziehen will sich der 50-Jährige aber nicht. "Ich habe schließlich kandidiert. Jetzt will ich Wege finden, wie ich in Zukunft den Stadtrat unterstützen kann." Der demografische Wandel und die Bürgerbeteiligung sind nur zwei Dinge, die ihm dabei am Herzen liegen.