In Kulmbach soll es bald einen Unverpackt-Laden geben. Die Finanzierung soll über Crowdfunding erfolgen. Die Kampagne ist jetzt gestartet.
Einen Unverpackt-laden soll es demnächst auch in Kulmbach geben. Julia Schappert hat sich vorgenommen, im September ein solches Geschäft zu eröffnen, in dem es Lebensmittel und Drogeriebedarf lose zum Selbstabfüllen geben soll. "Glasvoll - der UnverpacktLaden" soll es heißen. Ihr Ziel: Verpackungsmaterial einzusparen und damit die Müllflut einzudämmen. Um das Projekt finanzieren zu können, hat Julia Schappert eine sogenannte Crowdfunding-Kampagne gestartet.
Kulmbach: Geldgeber für Unverpackt-Laden gesucht
Crowdfunding (engl.crowd - Menge, funding - Finanzierung) ist ein Finanzierungsmodell, bei dem eine größere Zahl von Geldgebern in ein Projekt eingebunden wird. Die Unterstützung kann in Form von Spenden erfolgen, oder aber als eine Art von Darlehen, für das es nach dem erfolgreichen Start eine nicht-finanzielle Gegenleistung gibt.
Die 23-Jährige Kulmbacherin, die Mutter eines wenige Wochen alten Sohnes ist, hat sich bereits mehrere Ladenlokale angeschaut und ein Konzept für ihr Unternehmen erarbeitet. Sie setzt auf ein breit gefächertes Sortiment: Nudeln, Reis und Trockenfrüchte, aber auch Essig, Öle, Gewürze, dazu Drogerie-Artikel wie Seife und Shampoo oder Reinigungsmittel und Zahnbürsten.
Aber "Glasvoll - der UnverpacktLaden" soll auch ein Treffpunkt werden, in dem man Kaffee und Snacks kaufen, Bücher tauschen und vor allem miteinander ins Gespräch kommen kann.
Wer das Projekt von Julia Schappert unterstützen will, kann das über die Internet-Seite www.startnext.com/glasvoll tun.
Auch in Bamberg gibt es einen Unverpackt Laden. Im inFranken.de-Interview sprechen die beiden Besitzerinnen über ihr Geschäft.
Dieser Laden ist kein Profitgeschäft und wird es zumindest in den nächsten Jahren auch nicht werden. Aber es ist ein Signal und eine Möglichkeit, kleine Teile des Volksbegehrens und der Umweltpolitik in die Praxis umzusetzen. Ich finde die Idee lobenswert und werde sie auch unterstützen. Wenn meine Steuergelder in sinnlosen Projekten verschwinden z.B. die Tiefgarage mit 21 Millionen tut mir das weh. Wenn ich bei einem Zukunftsprojekt wie diesen neuen Laden 500 € in des Sand setzen, bin ich trotzdem weiterhin stolz darauf, dass ich mit meinem Geld einen Versuch für eine bessere Welt unterstützt habe. Aber ich bin mir sicher, der Laden kommt zur richtigen Zeit und wird auch ein Erfolg.
Sebstständigkeit ist immer mit einem Risiko verbunden. So gut ich die Idee für den Laden auch wirklich finde, möchte ich das Echo mal hören, wenn ein Hnadwerker oder Dienstleister seine Selbständigkeit über die Allgemeinheit finanzieren möchte. Oder hat Sie Ihr Schreiner odere Ihre Friseurin schon mal für eine neues Geschäft angepumpt. Entweder ist die Idee so gut, dass ich bereit bin, das Risiko zu tragen oder ich lass es.
Ist doch absolut legitim. Niemand ist gezwungen, sich an der Aktion zu beteiligen. Wo also ist das Problem?