Corona macht beim Wasser Druck

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Auch der Wonseeser Hochbehälter wird saniert. Foto: Alexander Hartmann
Auch der Wonseeser Hochbehälter wird saniert.  Foto: Alexander Hartmann

Die Sanspareil-Gruppe plant eine 8-Millionen-Euro-Investition. Die Zeit drängt, da die Förderung 2022 ausläuft. Um die Maßnahme voranzutreiben, tagte jetzt der Zweckverband. Ob die Bürger in den nächsten Monaten schon Beiträge leisten müssen?

Sie fand am Montagabend trotz Corona statt: die Sitzung des Zweckverbands zur Wasserversorgung der Sanspareil-Gruppe, an die Haushalte in Wonsees, im Thurnauer Oberland und in Hollfelder Ortsteilen angeschlossen sind. Die Tagung durfte nach Rücksprache mit dem Kriseninterventionsteam am Kulmbacher Landratsamt abgehalten werden, weil es um ein Projekt ging, mit dem die Versorgung der Bevölkerung mit sauberem Trinkwasser sichergestellt werden soll.

Projekt wird vorangetrieben

Die Verbandsgruppe plant eine umfassende Sanierung (bzw. Neubau) maroder Wasserleitungen sowie der Hochbehälter, will zudem durch den Anschluss an die Neidenstein-Gruppe ein zweiten Standbein schaffen. Am Montag ging es darum, die Planungen für das über acht Millionen Euro teure Projekt voranzutreiben.

Start 2020

Über verschiedene Satzungen wurde beraten, auch Bauvergaben wurden vorgenommen. So wurde der Auftrag für die Errichtung der neuen Leitungen zwischen Alladorf und Tannfeld beziehungsweise Alladorf und Lochau ebenso vergeben wie der erste Bauabschnitt für den Anschluss an die Neidensteingruppe. Maßnahmen, die alle 2020 anlaufen sollen.

Dass die Sitzung trotz der Corona-Krise einberufen wurde, hatte seinen Grund: Die Verbandsgruppe hofft, dass die Hälfte der Kosten über staatliche Zuschüsse gedeckt werden kann. Die Förderprojekte laufen jedoch im Jahr 2022 aus. Bis dahin müssen alle Arbeiten durchgeführt und abgerechnet sein.

Ein ehrgeiziges Ziel

Ein durchaus ehrgeiziges Ziel, sagt der Wonseeser Bürgermeister Andreas Pöhner (CSU), der stellvertretender Verbandsvorsitzender ist. Ein Ziel, an dem man aber festhalte - auch wenn man nicht wisse, wie sich die milliardenschweren Hilfsprogramme, die die Staatsregierung im Zuge der Pandemie leiste, auch künftige Förderungen auswirken werden. Die Sanspareil-Gruppe wolle aber keine Zeit verlieren und rechtzeitig Beschlüsse fassen, um an die Zuschüsse zu gelangen.

Die restlichen, nicht gedeckten Kosten sollen über Herstellungsbeiträge auf die Anschlussnehmer umgelegt werden. Es wird damit gerechnet, dass die Eigentümer einen Euro pro Quadratmeter Grundstücksfläche und 8,40 Euro für den Quadratmeter Geschossfläche zahlen müssen. Bei der Bürgerversammlung im Januar hieß es, dass die erste von drei Ratenzahlungen bis Juni fällig werde. Ob das der Fall sein wird, ist derzeit aber fraglich.

Viele Unwägbarkeiten

Die Corona-Krise bringt nämlich auch für die Sanspareilgruppe Unwägbarkeiten mit sich. Bevor Gebührenbescheide versandt werden, muss nicht nur die Satzung verabschiedet werden. Auch Bürgerversammlungen in Tannfeld und Krögelstein sollen vorab abgehalten und ein Anhörungstermin durchgeführt werden. Wann das möglich sein wird, ist laut stellvertretendem Vorsitzenden Andreas Pöhner aufgrund der Pandemie fraglich. Sollten etwa Versammlungsverbote über einen längeren Zeitraum gelten, werde man nach alternativen Lösungen Ausschau einhalten. Denn auf die lange Bank schieben könne man die Millioneninvestition mit Blick auf die 2022 auslaufende Förderung nicht.