Cineplex: "Haben keine Planungssicherheit"

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Im Cineplex Kulmbach darf aktuell kein Film über die Leinwand flimmern. Theaterleiter Werner Kampe muss sich mit Büroarbeit begnügen. Foto: Christine Fischer
Im Cineplex Kulmbach darf aktuell kein Film über die Leinwand flimmern. Theaterleiter Werner Kampe muss sich mit Büroarbeit begnügen. Foto: Christine Fischer
Die Kinositze müssen derzeit leer bleiben. Foto: Christine Fischer
Die Kinositze müssen derzeit leer bleiben. Foto: Christine Fischer
 

Dem Kulmbacher Cineplex verhagelt der "Lockdown light" das Weihnachtsgeschäft, das normalerweise eine fest Größe im Jahresumsatz ist.

Das betrifft das Gutscheingeschäft im Vorfeld (online kann man Gutscheine auch weiterhin erwerben) und natürlich den Kinobesuch an und nach den Feiertagen, denn Theaterleiter Werner Kampe geht davon aus: "Das wird dieses Jahr nix mehr." Auch die Vorführungen für Schulklassen, die sonst oft vor den Weihnachtsferien stattfinden, fallen flach, so Kampe. Und das Schlimmste an der ganzen Situation: "Wir haben keine Planungssicherheit." Ein Beispiel dafür sei der neue Eberhofer-Krimi, dessen Start schon von August auf November verschoben wurde. "An dem Tag, als der neue Lockdown bekanntgegeben wurde, haben wir die Werbebanner dafür bekommen."

Derzeit sei man dabei, staatliche Hilfen zu beantragen, aber das sei natürlich nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Die fünf festangestellten Mitarbeiter seien in Kurzarbeit, die Mini-Jobber pausieren. "Es war uns wichtig, dass niemand entlassen wird." Kampe geht davon aus, dass die Thomas Filmtheater GmbH in Bayreuth, zu der das Kulmbacher Kino gehört, an dem Standort festhält. Er rechnet aber auch damit, dass manche Kunden für immer verloren seien an Streaming-Dienste wie Netflix oder Amazon Prime, "das sind die großen Gewinner der Pandemie".

Besonders frustrierend sei die Schließung angesichts der Tatsache, dass man für das Kino ein extrem strenges Hygienekonzept erarbeitet und auch erfolgreich umgesetzt habe ("Die Gäste waren glücklich und zufrieden"). "Wenn ich dann sehe, wie es derzeit in den Einkaufszentren zugeht, habe ich absolut kein Verständnis", so Werner Kampe. Der Theaterleiter hofft nun auf eine mögliche Wiederöffnung im Januar mit rechtzeitiger Bekanntgabe. "Wir brauchen 14 Tage Vorlauf." Und er wünscht sich endlich eine bundesweit einheitliche Regelung, damit die Verleiher, die ebenfalls in der Luft hängen, auch wieder neue Filme zur Verfügung stellen.