Der Markt Wonsees ist noch ein weißer Fleck auf der Breitband-Landkarte. Das wird sich allerdings bald ändern: Spätestens Ende Februar sollen die Bürger in allen Ortsteilen schnelles Internet nutzen können.
Bis dato ist Wonsees ein weißer Fleck auf der Breitband-Landkarte. Schnelles Hochladen von Dateien - Fehlanzeige. Privatleute wie Unternehmer, die nicht etwa über Funk oder Satellit ins Netz gehen, müssen mit DSL light vorlieb nehmen. Aber nicht mehr lange, denn die Telekom verspricht, die Marktgemeinde mit schnellem Internet von bis zu 50 Megabit pro Sekunde zu versorgen. Der Breitband-Ausbau ist auch bereits im Laufen. Derzeit finden Erdarbeiten für die Verlegung der Glasfaserkabel an der Staatsstraße 2189 statt.
Für die Verbesserung der Internetverbindung hat die Gemeinde zwei Kooperationsverträge mit der Telekom abgeschlossen. In einem "Interkommunalen Projekt" mit Weismain und den Gemeinden Stadelhofen und Thurnau werden die Ortsteile Feulersdorf und Schirradorf angeschlossen. "Dabei wird das Leerrohr verwendet, das IBC Solar beim Aufbau der Photovoltaik-Anlagen an der A 70 mit verlegt hat", sagt Friedrich Weinlein von der Telekom. Feulersdorf und Schirradorf dürften laut Wernlein Mitte Januar auf die Datenautobahn aufspringen.
Das zweite Projekt
Über einen zweiten Vertrag, den Wonsees mit der Telekom geschlossen habe, erhielten der Hauptort Wonsees sowie Zedersitz, Sanspareil, Großenhül, Kleinhül und Gelbsreuth schnelles Internet. "Hier ist mit der Fertigstellung etwa Ende Februar zu rechnen", so der Telekom-Sprecher, nach dessen Worten allein für die zweite Maßnahme Gräben auf 10 400 Metern Länge ausgehoben werden, um 10 300 Meter Glasfaserkabel zu verlegen. "Daneben werden sechs Schaltgehäuse aufgebaut", teilt er mit. Wie Weinlein ausführt, bekommen alle Gebäude, "die sich im ausgeschriebenen Erschließungsgebiet befinden, eine Bandbreite von 30 bis 50 MBit/s je nach Entfernung zum Schaltgehäuse".
"Gebäude außerhalb des Erschließungsgebietes profitieren auch vom Ausbau, es wird hier halt nicht mehr die Mindestbandbreite von 30 Megabit garantiert. Wie die Erschließungsgebiete ausgeschrieben wurden, welche Gebäude enthalten sind, das ist auf der Internetseite der Gemeinde veröffentlicht."
Markt zahlt 220.000 Euro
Bei der Gesamtmaßnahme bleibt nach dem finanziellen Beitrag, den die Telekom leistet, für die Gemeinde eine finanzielle Deckungslücke von knapp über einer Million Euro. Da der Markt eine 80-prozentige Förderung durch den Freistaat erhält, beträgt der Eigenanteil rund 220.000 Euro. "Wir haben Rücklagen angespart, können die Investition von unserem Festgeldkonto bestreiten", sagt Bürgermeister Andreas Pöhner (CSU). Das schnelle Internet sei ein großer Gewinn. "Bis jetzt war die fehlende Breitband-Versorgung ein Ärgernis, das viele im täglichen Leben zu spüren bekommen haben. Mit einem Schlag wird sich das ändern. Das ist erfreulich, auch mit Blick auf die Firmen und Berufstätigen, die Home-Office betreiben können." Pöhner spricht von einer "Zukunftsinvestition", die dazu beitrage, den Wohnort Wonsees noch attraktiver zu gestalten.