Wer kennt sie nicht: den streitbaren Pfarrer Don Camillo und seinen Gegenspieler, den kommunistischen Bürgermeister Peppone. Bei der großen Lesernacht der Bayerischen Rundschau an der Naturbühne Trebgast erlebten die Besucher das Scharmützel zwischen den beiden mit - und amüsierten sich köstlich.
Die schönste Amateur-Naturbühne Deutschlands war wie alle Jahre voll besetzt. Kein Wunder, denn an diesem Abend wird ein bisschen mehr geboten als bei einer normalen Vorstellung. Nach der Aufführung von "Don Camillo und seine Herde" werden die Besucher von der BR zu einem Gläschen Sekt oder Prosecco eingeladen und können mit den Schauspielern etwas fachsimpeln, die sich gleich nach Ende der Vorstellung in voller Kostümierung unter das Volk mischen.
Ganz klar: Star des Abends ist Werner Eberhardt, der den Don Camillio gibt. Für ihn ist es die Traumrolle, wie er verrät. "Don Camillo habe ich schon immer spielen wollen." Schon als Kind habe er Filme über die Auseinandersetzungen des Pfarrers mit dem kommunistischen Bürgermeister Giuseppe "Peppone" Botazzi geliebt. "Der Streit zwischen den beiden hatte immer Niveau. Das würde ich mir auch für die heutige Zeit öfter wünschen."
Größte Herausforderung sei es gewesen, dem Don Camillo eine eigene Identität zu geben, erklärt er mit Blick auf den Schauspieler in den Filmen, den unvergessenen Fernandel. "Den kann man niemals toppen", ist für den Trebgaster Mimen klar.
Eberhardt hat übrigens die Original-Schauplätze der Filme besucht, nachdem er die Rolle des Don Camillo bekam. "Das war wie eine Pilgerfahrt", schmunzelt er, wenn er an den kleinen Ort Brecello zurückdenkt. Er habe sogar im Hotel "Don Camillo" übernachtet.
Kein Wunder also, dass er am Donnerstagabend nach rund zweieinhalb Stunden mit Beifall und Bravo-Rufen bedacht wird.