Blitzer am Brennpunkt B85

1 Min
Am Mittwoch wurde bei Leuchau geblitzt. Fotos: Alexander Hartmann
Am Mittwoch wurde bei Leuchau geblitzt. Fotos: Alexander Hartmann
Auf dem Bildschirm kann Georg Purucker ablesen, mit wie viel Stundenkilometern die Fahrzeuge die Messstelle passiert haben. Auch Bilder vom Kennzeichen und vom Fahrer werden auf den Bildschirm übertragen.
Auf dem Bildschirm kann Georg Purucker ablesen, mit wie viel Stundenkilometern die Fahrzeuge die Messstelle passiert haben. Auch Bilder vom Kennzeichen und vom Fahrer werden auf den Bildschirm übertragen.
 
Norbert Quoika
Norbert Quoika
 

Mit 140 Sachen bei Tempo 80 - Norbert Quoika und Georg Purucker haben schon viele Raser erwischt. Am Mittwoch haben die Polizeioberkommissare bei Leuchau geblitzt.

Es piepst im Kleinbus, der zum Büro umfunktioniert wurde. "104 km/h" ist auf dem Bildschirm zu lesen, auf dem zeitgleich gestochen scharfe Bilder zu sehen sind, die das Fahrzeug-Kennzeichen und das Gesicht eines Autofahrers zeigen, der in die Radarfalle getappt ist. "Der kommt gerade noch mit einer Verwarnung davon", sagt Norbert Quoika von der Bayreuther Verkehrspolizei, der mit seinem Kollegen Georg Purucker am Mittwoch auf der Bundesstraße 85 bei Leuchau den Blitzer aufgestellt hat.


Glück gehabt

Tempo 80 ist hier erlaubt. Werden Geschwindigkeiten bis zu 99 km/h gemessen, werden als Toleranzgrenze 3 km/h abgezogen. Geht die Tachonadel darüber hinaus, sind es 4 km/h. Das ist das Glück des Kulmbachers. Er kommt abzüglich des Toleranzwertes auf 100 km/h und muss deshalb "nur" 30 Euro zahlen. "Wäre er 105 gefahren, hätte er eine Anzeige erhalten", erläutert Polizeioberkommissar Quoika.


Gerast wird oft nachts

Quoika und Purucker können sich an Kontrollen erinnern, als Raser zwischen Kulmbach und der A 70 mit Tempo 130 oder gar 140 geblitzt wurden. "Das war nachts. Da denken die meisten, es wird nicht kontrolliert", sagt Quoika. Man sollte sich aber nie zu sicher fühlen. Die Verkehrspolizei sei zu jeder Tages- und Nachtzeit unterwegs.


Unfallursache Nummer eins

Gestern stand der Fuß bei vielen auf der Bremse. Die Messung fand tagsüber statt. Oft bildeten sich hinter Lastwagen lange Schlangen. Auch wer gewollt hätte, hätte da kein Gas geben können. "Wir wissen, dass gerade im Berufsverkehr nicht all zu viele in die Falle tappen", sagt Georg Purucker. Doch es gehe ja auch nicht darum, Geld abzukassieren ("Wie so mancher immer meint"). Die Autofahrer sollten vielmehr für das Thema sensibilisiert werden, denn: "Überhöhte Geschwindigkeit ist Unfallursache Nummer eins." Sehen Fahrer auf einer Strecke öfters einen Blitzer, dann präge sich das bei vielen ein.


Unfallschwerpunkte

Dass Purucker und sein Kollege immer wieder an der B 85 stehen, hat seinen Grund: Die Bundesstraße sei einer der Unfallschwerpunkte im Bereich der Verkehrspolizei-Inspektion, die für die Landkreise Kulmbach und Bayreuth zuständig ist. Zwischen Kulmbach und Bayreuth seien die Kurve bei Rother Hügel sowie die Kreuzungen bei Neudrossenfeld neuralgische Punkte, so der Polizeioberkommisar, der anführt: "Auch da sind wir immer wieder mal."


Nicht nur Verwarnungen

Am Nachmittag wird der Blitzer abgebaut. Seinen Führerschein abgegeben muss nach der gestrigen Kontrolle niemand. Keiner wird mit Tempo 125 oder mehr gemessen. Doch es kommen auch nicht alle mit einer Verwarnung davon. Der Fahrer eines Geländewagens tappte am späten Vormittag mit 107 km/h hin die Radarfalle. Er erhält eine Anzeige und kassiert nicht nur einen Punkt in Flensburg. Der Mann muss 70 Euro Bußgeld zahlen sowie die Auslagen und Gebühren übernehmen, die mit 28,50 Euro zu Buche schlagen.