Im Kreis Kulmbach hat ein Sturm eine Turnhalle massiv beschädigt. Ein regionaler Fußballfunktionär äußerte sogar die Sorge, dass es sich um einen Tornado gehandelt habe. Es könne aber auch eine Windhose oder ein starker Sturm gewesen sein, erklärt er.
Schwere Gewitter mit Sturmböen haben in Franken zu zahlreichen Einsätzen geführt. Betroffen waren alle drei Regierungsbezirke - diesbezüglich galten stellenweise dringende Unwetterwarnungen des DWD. Insbesondere im oberfränkischen Landkreis Kulmbach gab es am Sonntag (1. Juni 2025) starke Unwetter.
Im Raum Kulmbach waren bis Montagmorgen 17 verschiedene Feuerwehren im Einsatz, wie Kreisbrandmeister Thomas Hoffmann im Gespräch mit inFranken.de berichtet. "Überwiegend ging es um umgestürzte Bäume auf Straßen oder vollgelaufene Keller." Der letzte Unwettereinsatz ging demnach erst am Montag um kurz vor 9 Uhr zu Ende. Einen besonders heftigen Gewittersturm hatte es zuvor am Sonntagnachmittag in der Gemeinde Trebgast gegeben. Dort wurde auf einem Sportgelände ein Gebäude massiv in Mitleidenschaft gezogen. "Der Wind hat das halbe Dach der Turnhalle samt Photovoltaikanlage abgedeckt", schildert der Feuerwehrmann.
Unwetter wütet im Kreis Kulmbach: Hallendach auf Sportgelände massiv beschädigt
"Das Dach wurde wie ein DIN-A4-Blatt gefaltet und auf die andere Hälfte gedeckt", beschreibt Hoffmann das Ausmaß der Naturgewalt. Laut Polizeiangaben klappte das Gebäudedach in sich zusammen und begrub die Solaranlage unter sich. Die Feuerwehren aus Trebgast, Feuln, Weizendorf und Kulmbach, das THW Kulmbach sowie die Polizei Stadtsteinach seien schnell zur Stelle gewesen, um die Situation zu bewältigen und die Örtlichkeit zu sichern.
"Glücklicherweise gab es keine Personenschäden", heißt es vonseiten der Polizeiinspektion Stadtsteinach. Der Sachschaden dürfte sich demnach allerdings auf über 150.000 Euro belaufen. "Einsturzgefahr besteht aber nicht", konstatiert Kreisbrandmeister Hoffmann gegenüber inFranken.de. Das unlängst erst sanierte Bauwerk verfügt demzufolge von Grund auf über ein massives Betondach. "Gemeinsam mit dem THW haben wir ein Notdach errichtet, damit kein Wasser eindringen kann", schildert der Feuerwehrfunktionär das Vorgehen auf dem Sportgelände des TSV Trebgast.
Der dortige Spielbetrieb war im Zuge des Unwetters derweil abgesagt worden. Nach Rücksprache mit den Sicherheitskräften - unter anderem mit Polizei und Feuerwehr - sei das für Sonntag angesetzte Relegationsspiel in Trebgast kurzfristig abgesetzt worden, erklärt Kreis-Spielleiter Manfred Neumeister in einem Social-Media-Beitrag.
Tornado in Trebgast? Gewittersturm hinterlässt hohen Schaden auf Vereinsareal
Der Vorsitzende des Bayerischen Fußballverbands für den Kreis Bamberg/Bayreuth/Kulmbach berichtet mit Blick auf das Sturmereignis sogar von einem Tornado. "Besonders das Dach der Turnhalle mit Sportheim und Kabinentrakt wurde durch einen Tornado stark gefährdet und in Mitleidenschaft gezogen", hält Neumeister fest, der neben seiner Tätigkeit als regionaler Fußballfunktionär zugleich stellvertretender Landrat des Landkreises Kulmbach (Grüne) ist.
Ein Tornado ist ein sehr starker, rotierender Luftwirbel, der sich als trichterförmige Wolke vom Himmel bis zum Boden erstrecken kann. Ob es sich in Trebgast tatsächlich um ein derartiges Phänomen handelte, ist jedoch unklar. "Es kann auch eine Windhose oder ein starker Sturm gewesen sein", ergänzt Neumeister auf Nachfrage von inFranken.de. Dem zuständigen Kreisbrandmeister liegen indessen keine Kenntnisse in Bezug auf einen möglichen Tornado vor.
Wenn man sieht was davon geflogen ist wundert es mich nicht. Styropor und ein wenig Dachpappe wiegen halt nicht wirklich viel. Hat der Wind erstmal eine Stelle gefunden wo er drunter kann ist es dementsprechend auch gleich weg. So wird aus der Mücke wieder ein Elefant und aus einer gegebenenfalls nicht ordnungsgemäßen Bauausführung ein "Tornado"