Alois Dechant ist sauer auf die Kulmbacher Brauerei. Die Bierwoche hätte man ohne weiteres auf dem Zentralparkplatz ausrichten können, sagt Dechant.
Alois Dechant kocht. Die Nachricht, dass die Kulmbacher Bierwoche nicht auf dem Zentralparkplatz, sondern auf dem Brauerei-Gelände in der Lichtenfelser Straße ausgerichtet wird, hat ihn geschockt. Per Handschlag hatte der Weismainer Bauunternehmer Kulmbachs OB Henry Schramm (CSU) versprochen, dass das Bierfest 2017 nach dem Umbau auf dem "neuen" EKU-Platz stattfinden kann. "Und unser Versprechen werden wir auch einhalten", erklärt Dechant. Der Zentralparkplatz werde von seiner Firma in den kommenden sechs bis acht Wochen fertiggestellt. "Nicht nur provisorisch", sagt der Geschäftsmann und führt an: "Ich habe dem OB gesagt, dass er Pfingsten anstechen kann. Und das könnte er auch."
Tiefgarage wäre nutzbar
Die Kulmbacher Brauerei betont, dass die Tiefgarage noch nicht für die Logistik der Brauerei und der Frankenfarm genutzt werden könnte. "Das stimmt doch nicht. Das wäre gegangen", sagt Dechant, der von der Brauerei maßlos enttäuscht ist. Warum die Entscheidung jetzt getroffen wurde? Er versteht es nicht und ist verärgert. Man habe bei der Abwicklung der Baustelle auf das Tempo gedrückt, einen Riesenkran aufgebaut, um Zeit zu gewinnen, und werde nun vor den Kopf gestoßen. "Für mich und meine Mitarbeiter, die alles gegeben haben, ist das mehr als demotivierend."
Der Sicherheitsaspekt?
Dass der Sicherheitsaspekt als ein Grund für die Verlegung genannt wird, kann er nicht nachvollziehen. Was zu machen sei, das habe man schon vor Monaten gewusst, sagt Dechant, der den Begriff "Armutszeugnis" in den Mund nimmt. Er ist überzeugt, dass die Brauerei schon lange den Plan B in der Schublade hatte. "Die haben uns nicht zugetraut, dass wir das schaffen." Womöglich werde der neue Stadel nicht fertig, orakelt er.
Das sagen die Planer
"Das, was ausgemacht war, wird auch eingehalten", stellt Johannes Müller vom mit der Baumaßnahme beauftragten Kulmbacher Architekturbüro H2M fest. Auch er macht deutlich, dass man die Bierwoche auf dem Platz hätte veranstalten können. Dass es nun anders kommt, sei eine "strategische Entscheidung der Brauerei".
Dank an Dechant
OB Schramm ist Alois Dechant dankbar, dass er die Baustelle so zügig abwickelt. "Was er uns zugesagt hat, hält er ein", betont er . Wenn nun die Brauerei aus für ihn doch nachvollziehbaren Gründen erkläre, dass sie das Fest verlegen wolle, müsse man das aber akzeptieren.
Wie die Brauerei auf die Kritik von Alois Dechant reagiert? Die Sprecherin des Unternehmens war am Dienstagabend für eine Stellungnahme nicht mehr zu erreichen.
Es gibt viel zu tun, schaun wir`s uns an:
Niemand hindert die Baufirma auch ohne Bierfest die zugesicherten Termine zu halten. Dann können wir endlich Zusagen mit der Wirklichkeit vergleichen. Interessant wird es sicher auch bei den Baukosten. Und dann kommt auch noch die Wasserdichtigkeit der Tiefgaragen und der Kohlenbach.... Hoffentlich heißt es 2018 nicht: Alles wird teurer, nur die Ausreden werden billiger.