Die Frage des künftigen Standorts war das meistdiskutierte Thema der Bierwoche. Ob das Zelt dann wieder im Zentrum steht? Die Brauerei hält sich bedeckt.
In ihrem am Montag veröffentlichten Resümee der 68. Kulmbacher Bierwoche ist von "einem großartigen, heiteren und vor allem friedlichen Familienfest" die Rede: "Es war die bestbesuchte Bierwoche aller Zeiten." Ganz wesentlich habe dazu der weitläufige Außenbereich mit den gemütlichen Biergärten und der "Sternla"-Strand mit den Liegestühlen beigetragen.
Bereits das erste Wochenende mit dem traditionellen Bieranstich am Samstag und dem Fanclub-Umzug am Sonntag sorgte für einen Besucherrekord. Das neue Flair der "Bierwoche im Grünen" habe neben den langjährigen Stammgästen auch viele neue Besucher angelockt. Am zweiten Wochenende wurde die Anzahl der Sitzplätze im Außenbereich nochmals deutlich aufgestockt und das Angebot für Kinder um verschiedene Spielmöglichkeiten ergänzt. Somit wurde der Finaltag zum besucherstärksten Sonntag in der Geschichte der Kulmbacher Bierwoche.
Die entspannte Atmosphäre spiegelt sich auch positiv beim Roten Kreuz wieder: Die Helfer hatten deutlich weniger als in den zurückliegenden Jahren zu tun und mussten im Wesentlichen nur kleinere Blessuren versorgen. Auch Polizei und Sicherheitsdienst ziehen ein positives Fazit.
Die Kulmbacher Brauerei bedankt sich bei der Stadt, der Polizei, dem Sicherheitsdienst, den Rettungsorganisationen und allen Helfern im Hintergrund, die ihren Beitrag zum reibungslosen Ablauf der Bierwoche 2017 geleistet haben. Dieser Dank gelte insbesondere auch den Anwohnern rund um das Festgelände, die in den letzten neun Tagen manche Einschränkung in Kauf genommen hätten.
"Das Bierfest war so, wie ich es mir beim Anstich gewünscht habe", sagt Oberbürgermeister Henry Schramm. "Die Brauerei hat ein tolles Festgelände geschaffen, wir hatten super Wetter, und so sind die Gäste nachts lange dageblieben."
Innenstadt hatte nichts vom Fest
Einziger Wermutstropfen: Die Innenstadt habe dieses Jahr nicht von der Bierwoche profitiert. "Wir hatten gähnende Leere, wo sonst das Leben pulsiert." Eine Ausnahme bildete die Obere Stadt: "Die war nach der Schließung des Zelts an den Wochenenden dicht bevölkert, in einem Ausmaß, das wir bisher nicht kannten."
"Es war schön, aber anders als sonst", sagt der Oberbürgermeister. Für ihn steht fest, dass der Bierstadel nächstes Jahr an seinen angestammten Platz im Herzen der Stadt zurückkehrt. "Das Brauereigelände war eine einmalige Sache."
Auch dem OB ist natürlich nicht entgangen, dass die Meinung der Besucher zweigeteilt ist und viele sich eine Bierfestzukunft auf dem Brauereigelände vorstellen können. "Aber man darf nicht vergessen, dass ein Kernelement des Wettbewerbs für die Neugestaltung des Zentralparkplatzes die Planung für unser Fest der Feste war. Statik, Stützen, Aufzüge, Toilettenanlagen, die gesamte Platzgestaltung ist auf die Bierwoche ausgerichtet. Das ist auch mit erheblichen Kosten verbunden."
Am zentralen Standort werde sich nächstes Jahr auch Neues tun. Im Außenbereich werde es deutlich mehr Platz für die Besucher geben. Das gedrehte Zelt und die veränderte Gesamtgestaltung machen das möglich.
Schramm: "Ich freue mich auf den Bieranstich nächstes Jahr an der alten Stelle. Und ich hoffe und bitte darum, dass das alle Beteiligten auch so sehen!"
Am Montagmorgen begann bereits der der Umbau des Stadels, denn am kommenden Wochenende wird in der Lichtenfelser Straße die deutsche und internationale Zinnfigurenbörse stattfinden.
Besser kann ein Ort für ein Bierfest doch gar nicht sein. Im Endefffekt ist ein "Bierfest" doch auch ein "rauereifest", oder irre ich mich da? Desweiteren ist die Sicherheitslage von großem Vorteil! Nicht zu vergessen: die Platzkapazität. Also ehrlich gesagt, hatte ich schon keine Lust mehr ins Bierfest zu gehen,weil man andauernd geschubst wurde oder gar nicht mehr durchkam. Und dann gibt es ja auch noch das Angebot, mit dem Bus kostenlos von der Innenstadt zum Bierfest zu fahren. Auch ideal. Problem nur, daß die Gäste am liebsten bis i den Stadl mit ihrem Auto fahren würden. Also ich würde es begrüßen, wenn nächstes Jahr das Bierfest wieder in der Lichtenfelser Straße wäre. Und wegen den Toiletten, da kann man ja ein paar Wägen auch irgenwie aufstellen.
"Aber man darf nicht vergessen, dass ein Kernelement des Wettbewerbs für die Neugestaltung des Zentralparkplatzes die Planung für unser Fest der Feste war. Statik, Stützen, Aufzüge, Toilettenanlagen, die gesamte Platzgestaltung ist auf die Bierwoche ausgerichtet. Das ist auch mit erheblichen Kosten verbunden."
Dem OB sollte mal jemand erklären, was man unter "versunkenen Kosten" versteht...
Zitat Wikipedia: "Da versunkene Kosten unabhängig davon bestehen, welche Option ein Entscheidungsträger wählt, dürfen sie bei einer rationalen Entscheidung zwischen Handlungsalternativen keine Berücksichtigung finden und stellen somit entscheidungsirrelevante Kosten dar."