Das Jesuskind im Kongo und eine Herbergssuche in Kulmbach - diese und andere Szenen aus der Weihnachtsgeschichte können Interessierte bei einer Krippenausstellung in Kulmbach erleben. Gezeigt werden Darstellungen aus aller Welt und aus den unterschiedlichsten Materialien.
Bekommt Kulmbach einen Krippenweg - mit Stationen zum Schauen und Staunen in der ganzen Stadt? Pläne dafür gibt es schon, und die Voraussetzungen sind ebenfalls vorhanden - dank einer großzügigen Schenkung des Kulmbacher Pfarrers Georg Ochsenkühn. Der katholische Geistliche hat rund 40 Jahre lang Weihnachtskrippen aus 55 Ländern in Europa, Afrika, Asien und Amerika gesammelt und die Kollektion von rund 400 Exemplaren kürzlich der Stadt Kulmbach überlassen.
Damit auch die Bürger möglichst sofort etwas davon haben, hat Helmut Völkl, Leiter des Tourismus- und Veranstaltungsservice, mit vielen Helfern eine Spontanausstellung in öffentlichen Gebäuden organisiert: Im Rathaus, in der Tourist-Info, bei den Stadtwerken und in sechs Kulmbacher Geschäften können Interessierte die Szenen bewundern - traditionelle Darstellungen aus Österreich und Italien ebenso wie exotisch anmutende Interpretationen aus
Kamerun und von den Philippinen.
Die Geschichte, die sich nach christlichem Glauben im Stall zu Bethlehem abgespielt hat, ist lange her, und Israel ist weit weg. Die Krippenbauer versuchen deshalb seit jeher, das Geschehen in ihre eigene Welt zu integrieren. So tragen die Figuren meist die Gesichtszüge und die Kleidung des jeweiligen Volksstammes. Wenn mit Ponchos bekleidete Hirten mit ihren Lamas zur Krippe ziehen oder sich die afrikanische Maria über ihr dunkelhäutiges Jesuskind beugt, dann betont der Künstler damit den für ihn wichtigsten Aspekt der Weihnachtsgeschichte: "Mir ist heute der Heiland geboren."
Die Ochsenkühn-Sammlung ist ein Schaufenster der christlichen Volkskunst in aller Welt, geprägt von der Mentalität, persönlichen Glaubenserfahrungen und Traditionen der Künstler, die sie erschaffen haben.