Kreisbrandrat Stefan Härtlein betont, dass bei der Aktionswoche Gefahren aufgezeigt werden und um Verständnis für die Belange der Feuerwehr geworben wird.
"Wenn die Katastrophe kommt, sind wir bereit - komm hilf mit!" Unter diesem Motto begehen die bayerischen Feuerwehren vom 17. bis 25. September ihre jährliche Aktionswoche. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann eröffnete die Aktionswoche am Samstag anlässlich der 23. Landesversammlung des Landesfeuerwehrverbands Bayern in Hersbruck. Mit dabei waren auch der Kulmbacher Kreisbrandrat Stefan Härtlein und sein Stellvertreter, Kreisbrandinspektor Fritz Weinlein.
In Bayern, so Herrmann, leisten derzeit rund 320.000 Frauen und Männer Feuerwehrdienst. Hiervon seien über 310.000 ehrenamtliche Helfer. Der Aufruf "Komm, hilf mit!" soll laut Innenminister gleichzeitig eine Einladung an alle Bürger sein, sich bei der Feuerwehr zu engagieren.
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Bei der Aktionswoche werde das Ehrenamt in den Mittelpunkt gestellt und bereits seit Jahrzehnten gezeigt, was die Feuerwehrleute leisten, um die Sicherheit aller Bürger zu gewährleisten.
Im Landkreis
Kulmbach beteiligen sich die Feuerwehren an der Aktionswoche und führen zahlreiche Veranstaltungen wie Einsatzübungen, Ausbildungs- und Informationsabende oder Tage der offenen Tür durch. Dazu sprachen wir mit dem Kreisbrandrat.
Herr Härtlein, was ist der Grund, dass jährlich diese Feuerwehraktionswoche durchgeführt wird?Stefan Härtlein: Es ist, mit einfachen Worten ausgedrückt, eine Werbung für den Dienst in den Feuerwehren. Wir wollen mit den einzelnen Übungen und Veranstaltungen Mitglieder für unsere Feuerwehren werben.
Das ist der Hauptgrund.
Was will man ferner mit der Aktionswoche erreichen?Damit sollen in der Bevölkerung die alltäglichen Gefahren aufgezeigt und um Verständnis für die Belange der Feuerwehr geworben werden. Schließlich ist der Unterhalt der bayerischen Feuerwehren nicht ganz billig. Doch ein Brand oder Unfall kann jeden Bürger schnell treffen, und dann ist rasche Hilfe und gute technische Ausrüstung gefragt. Damit bei solchen Einsätzen möglichst wenig schiefgeht, bedarf es dauernder Übung. Bei diesen Übungen sind Zuschauer im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit natürlich erwünscht.
Die Aktionswoche hieß ja früher Brandschutzwoche.
Warum wurde der Begriff geändert?Genau weiß ich das nicht, aber gut möglich, dass der Name mit der Einführung des Landesfeuerwehrverbandes geändert wurde.
Was steht bei den Übungen der Feuerwehr im Vordergrund?Es wird jedes Jahr abwechselnd in verschiedenen Orten ein Großbrand, ein schwerer Verkehrsunfall oder ein Waldbrand simuliert. Neben der Schnelligkeit der verschiedenen Einheiten und der Zusammenarbeit der Feuerwehren werden vor allem die Qualität der Rettung begutachtet und eventuelle Fehlerquellen ausgeschaltet. So kommt es immer wieder vor, dass bei solchen Übungen Brandschutzsünden entdeckt werden, die bei realen Einsätzen verheerende Folgen hätten.
Wie viele Übungen stehen in den nächsten Tagen an?Es sind insgesamt zwölf Hauptübungen und ferner auch geheime Übungen geplant.
Am Samstag ging es mit einem Scheunenbrand in Ködnitz los. Am Sonntag folgte eine große Schauübung in der Industriestraße in Mainleus, am Montag geht es um 19.20 Uhr um einen angenommenen Wohnhausbrand in Kupferberg, am Dienstag wird um 19.20 Uhr der Brand einer Maschinenhalle in Lehenthal simuliert, am Mittwoch um 18.40 Uhr der Brand einer Scheune auf dem Anwesen Münch in Kirchleus. Ein "Feuer" bei Stahlbau Dörnhöfer in Kulmbach wird am Donnerstag um 19.20 Uhr bekämpft, und am Freitag um 19 Uhr steht eine Lagerhalle in Grafengehaig im Mittelpunkt. Die Aktionswoche wird am nächsten Samstag um 13 Uhr mit einem "Scheunenbrand" im Gumpersdorfer Weg in Untersteinach beendet.
Insgesamt werden wohl 500 Feuerwehrleute im Einsatz sein.
Was passiert außerhalb dieser Übungen?Die Feuerwehr Mainleus verbindet die Aktionswoche in der Regel immer mit einem Hallenfest.
Die Jugendarbeit ist bei den Feuerwehren wichtiger denn je, oder?Ja, das stimmt. Wer Jugendarbeit betreibt, der braucht sich um den Nachwuchs keine Sorgen machen. Aber für die Jugendlichen wird der Leistungsdruck in den Schulen immer größer, so dass sich mancher dagegen entscheidet, bei der Feuerwehr oder einer anderen Hilfsorganisation mitzumachen.
Feuerwehr-Aktionswoche
Brandschutz Folgende angekündigten Übungen finden im Rahmen der Aktionswoche im Landkreis Kulmbach statt:
Montag, 19.
September 19.20 Uhr Kupferberg, Hofer Straße 24
Dienstag, 20. September 19 Uhr Baggerbetrieb Braun, Lehenthal 64
Mittwoch, 21. September 18.40 Uhr Anwesen Münch, Kirchleus 48
Donnerstag, 22. September 19.20 Uhr Firma Stahlbau Dörnhöfer, Kulmbach, Am Kreuzstein 15
Samstag, 24. September 13 Uhr Aussiedlerhof Hahn, Gumpersdorfer Straße 20,
Untersteinach
Zusätzlich wird es im Laufe der Woche eine Reihe von unangekündigten Alarmierungen geben.
red