"Bayerns beste Bäckerpraktikantin" wurde gesucht

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Bäcker Reinhard Müller zeigte, wie man Brezeln schlingt. Fotos: Sonny Adam
Bäcker Reinhard Müller zeigte, wie man Brezeln schlingt. Fotos: Sonny Adam
Bäckermeisterin Margit Will zeigte, wie man Einstrangzöpfe flechtet.
Bäckermeisterin Margit Will zeigte, wie man Einstrangzöpfe flechtet.
 
Bei der Siegerehrung wurde "Bayerns beste Bäckerpraktikantin" gekürt.
Bei der Siegerehrung wurde "Bayerns beste Bäckerpraktikantin" gekürt.
 
Es ist eine Handwerkskunst.
Es ist eine Handwerkskunst.
 
Silke Herrmann war nicht zu schlagen.
Silke Herrmann war nicht zu schlagen.
 
Das Siegerteam: Bäcker Sebastian Groß mit Praktikantin Silke Herrmann und Lehrerin Verena Meyer von der Hans-Edelmann-Schule.
Das Siegerteam: Bäcker Sebastian Groß mit Praktikantin Silke Herrmann und  Lehrerin Verena Meyer von der Hans-Edelmann-Schule.
 

Im Bier- und Brauereimuseum wurde am Wochenende "Bayerns bester Bäckerpraktikant" gesucht. Das Rennen machte die 15-jährige Silke Herrmann.

Die 15-jährige Silke Herrmann ist im Foyer des Bier- und Bäckereimuseums zu "Bayerns bester Bäckerpraktikantin§ gekürt worden. Fünf verschiedene Disziplinen musste sie bewältigen - und heimste das beste Ergebnis ein. Dass Silke Herrmann überhaupt zum Bäckerhandwerk gekommen ist, verdankt sie einem Zufall. Denn ihr Wunschpraktikum kam nicht zustande. "Ich habe ein Praktikum beim Bäcker gemacht. Mir macht das einfach Spaß", sagt die 15-Jährige. Sie schließt nicht aus, dass ihre berufliche Zukunft im Bäckerhandwerk liegen könnte. "Aber ich werde noch ein anderes Praktikum machen als Kältemechatroniker", teilt Hermann mit, die den M-Zug der neunten Klasse an der Hans-Edelmann-Schule besucht und sich über eine Siegprämie von 100 Euro freuen konnte.


Die Premiere

Der Wettbewerb "Bayerns bester Bäckerpraktikant" wurde zum ersten Mal im Bayerischen Bäckereimuseum veranstaltet. Initiiert worden ist er von der Bäckerinnung Kulmbach und dem Bayerischen Brauerei- und Bäckereimuseum. Die Praktikanten mussten ihr ganzes Können unter Beweis stellen. Sie sollten "Laabla schleifen", Stollen formen, Salzstangen wickeln. Und als Königsdisziplinen galt es, Brezeln zu schlingen und "Einstrangzöpfla" zu flechten. "Für mich ist das Laabla zu schleifen am schwierigsten", sagte Silke Herrmann. Der Übungsteig war schon vorher vorbereitet worden und deshalb auch schon etwas angetrocknet. Das wiederum machte es schwierig, makellose kleine Bällchen zu formen.


Auch Gesellen machten mit

Nicht nur Praktikanten waren am Start, auch Bäckergesellen. Denn die Gesellen sind diejenigen, die den Praktikanten das Handwerkszeug vermitteln. Außerdem zeigten die Handwerksbäcker Margit Will, Reinhard Müller und Markus Schwedler von der Bäckerei Dumler den Lehrern, wie das Formen der Teiglinge funktioniert. Auch der Grünwehrbeck, die Bäckerei Schwab und die Bäckerei Seuß waren mit von der Partie.


Die Schlange wird zur Sechs

"Für den Einstrangzopf muss man erst einmal eine lange Schlange ausrollen. Das geht nur, wenn man richtig viel Druck auf den Teig ausübt", erläuterte Margit Will. Sie legte die Schlange zu einer Sechs. Und mit geübten Handgriffen schlang sie das Ende der Sechs durch den Bauch. Noch schwieriger war die Sache mit den Brezeln. Die Brezeln wurden früher als Fastengebäck gebacken. "Brezeln sind das meistverkaufte christliche Symbol", erläuterte Bäcker Ralf Groß. Denn die Brezel-Pfötchen symbolisierten die verschränkten Hände. Groß: "Früher sind die Mönche mit verschränkten Armen zum Beten gegangen. Davon wurden die Brezeln abgeleitet."


Eine knifflige Frage

Beim Praktikanten-Wettbewerb waren auch Bürgermeister Frank Wilzok, stellvertretender Landrat Jörg Kunstmann sowie Schulrätin Kerstin Zapf mit von der Partie. Sie musste knifflige Fragen rund ums Thema Backen beantworten. "Wir viel Natursauerteig muss in einem Brot mit Natursauerteig sein?", fragte Bäckermeister Ralf Groß. Die Genannten tippten auf 100 Prozent. Doch damit lagen sie daneben. Denn gerade einmal zehn Prozent Natursauerteig muss ein solches Brot enthalten, und der Natursauer kann auch gefriergetrocknet sein, so Groß, der darauf verwies, dass die Gesetzgebung und die industrielle Konkurrenz den Handwerksbäckern das Leben schwer machen.


Schüler feuerten an

Von ausgezeichneten Wettbewerbs-Ergebnissen sprachen Juror Heinrich Herz aus Marktleugast und Helga Metzel. Viele Schüler feuerten ihre Praktikanten an, schauten beim Teigformen zu. Übrigens gingen auch die Zweit- und Drittplatzierten nicht leer aus. Sie wurden mit Geldpreisen von 75 und 50 Euro bedacht. Derselbe Betrag floss auch in die Klassenkasse der beteiligten Schulen.