"Bautrupps": Polizei warnt vor Abzocke

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Wer "Handwerker" oder "Bauarbeiter", die an der Haustür klingeln, Arbeiten durchführen lässt, läuft Gefahr, von Betrügern abgezockt zu werden. Meist wird nicht so ordentlich gepflastert wie auf diesem Foto.
Wer "Handwerker" oder "Bauarbeiter", die an der Haustür klingeln, Arbeiten durchführen lässt, läuft Gefahr, von Betrügern abgezockt zu werden. Meist wird nicht so ordentlich gepflastert wie auf diesem Foto.
 Symbolbild; Bauwirtschaft Baden-Württemberg
Polizeisprecher Alexander Czech
Polizeisprecher Alexander Czech
Polizei

Im Landkreis Kulmbach sind "Handwerker" unterwegs, die Fassaden streichen oder pflastern wollen. Die Polizei warnt vor einer möglichen Abzocke, denn meist haben sie keinen Gewerbeschein und kassieren für schlechte Arbeit richtig ab.

Sie sind mal wieder im Landkreis Kulmbach unterwegs: "Bautrupps" oder auch "Teerkolonnen", die unaufgefordert an Haustüren klingeln und die unterschiedlichsten Dienstleistungen anbieten: In verschiedenen Gemeinden wollten sie in den vergangenen Tagen Fassaden und Dächer reinigen, pflastern oder auch Gartenarbeiten "für wenig Geld" erledigen. Bei der Kulmbacher und Stadtsteinacher Polizei sind zwar noch keine Anzeigen eingegangen, das Polizeipräsidium Oberfranken warnt aber vor Abzockern, die meist mit Autos mit ausländischen Kennzeichen unterwegs sind - in der Hoffnung, dicken Reibach zu machen.

Himmelkroner Familie musste "bluten"

Welch fatalen Folgen es haben kann, wenn man Unbekannte Arbeiten durchführen lässt, hatte im vergangenen Jahr eine Familie aus Himmelkron leidvoll erfahren. Ein Brite und zwei Polen hatten Teerarbeiten angeboten, die festgelegten Tätigkeiten am nächsten Tag jedoch noch nicht vollends abgeschlossen, weshalb die Auftraggeber einen Teil der vereinbarten Summe einbehalten wollten.

Mit Bargeld geflüchtet

Damit und mit der Ausstellung einer offiziellen Rechnung waren die Arbeiter nicht einverstanden. In einem unbeobachteten Moment nahmen sie das zurückgehaltene Geld kurzerhand an sich und flüchteten aus dem Haus. Dabei schubsten sie die Geprellten einfach zur Seite, um zu flüchten. Anschließend fuhren sie mit ihren zwei Fahrzeugen vom Anwesen, was die Opfer nicht mehr verhindern konnten.

Meist minderwertige Arbeiten

Die Fahndung nach solchen Tätern bleibt meist erfolglos. Die Polizei warnt vor "Bautrupps". Diese verfügten oft über keinen Gewerbeschein, würden für meist minderwertige Arbeiten, die oft nicht zu Ende geführt würden, viel zu viel Geld verlangen und keine Rechnungen ausstellen, sagt der Sprecher des Polizeipräsidiums Oberfranken, Alexander Czech. Man sollte Vorsicht walten lassen, gegebenenfalls den Nachbarn um Rat bitten oder auch ortsansässige Unternehmen kontaktieren. Keinesfalls sollte man "Handwerker", die im Graubereich arbeiten, ins Haus lassen oder eine Vorauszahlung leisten.

Die Tipps der Polizei

1. Kaufen oder unterschreiben Sie niemals etwas an der Haustür. Die angebotenen Handwerkerleistungen sind meist nur minderwertig oder werden nicht abgeschlossen.

2. Rufen Sie, wenn "Handwerker" unangemeldet zu Ihnen kommen, bei einer ortsansässigen Firma an. Schildern und vergleichen Sie das Angebot.

3 . Lassen Sie unaufgefordert kommende "Handwerker" oder auch "Verkäufer" nicht in Ihre Wohnung.

4 . Seien Sie bei Angeboten an der Haustür skeptisch.

5.Lassen Sie sich durch forsches Auftreten nicht unter Druck setzen.

6. Beauftragen Sie diese Personen mit Schwarzarbeit, machen Sie sich unter Umständen selbst strafbar.

7. Wenden Sie sich im Zweifel an ihre örtliche Polizeiinspektion.