Der Bund Naturschutz kritisiert die Erweiterung des Baugebiets Forstlahm Nord. Tom Konopka spricht von einem widersinnigen Flächenverbrauch.
Sie fühlen sich von der Stadt Kulmbach verschaukelt, geben ihren Kampf gegen die Erweiterung des Baugebiets Forstlahm Nord nicht auf: Viele Anwohner, die den zweiten Abschnitt, der die Ausweisung weiterer 47 Bauparzellen vorsieht, verhindern wollen.
"Wie Sauerbier"
Der Bund Naturschutz ermuntert sie, ihren Protest aufrechtzuerhalten. Tom Konopka, Regionalreferent für Ober- und Mittelfranken, forderte die Stadt bei einem Pressegespräch gestern Abend gar dazu auf, die Planungen zu stoppen. Es sei völlig widersinnig, in einer Region, die unter einem Bevölkerungsrückgang leide, immer mehr Flächen für Wohnbaugebiete auszuweisen und somit landwirtschaftliche Flächen zu versiegeln.Zumal in Kulmbach ohnehin Bauflächen bereits "wie Sauerbier" angeboten würden und es genügend Leerstände gebe.
Der gebürtige Stadtsteinacher ging nicht nur mit Kulmbach, sondern auch mit seiner Heimatsstadt ins Gericht: "Wenn ich durch Stadtsteinach fahre, graut es mir beim Anblick vieler leerer Häuser. Und dann werden Neubaugebiete ausgewiesen, mit denen dann wieder der Autoverkehr zunimmt."'
Gegen Gewerbegebiet Melkendorf
Sein Blick richtete sich beim Ortstermin auch ins Rotmaintal in Richtung Melkendorf. Das dort geplante Gewerbegebiet sei ein Unding. Es sei ein "Verbrechen an nachfolgenden Generationen", immer neue Gewerbeflächen auszuweisen, so lange es noch ausreichend erschlossene und nicht bebaute Flächen gebe. Er appellierte an die Kulmbacher Stadträte, die Planungen für das Gewerbegebiet und die Erweiterung des Forstlahmer Baugebiets einzustellen.
"Wir werden belogen"
"Wir kämpfen seit dem 18. April, finden aber kein Gehör. Wir werden belogen, ignoriert, in der Öffentlichkeit als dumm dargestellt", sagte Anwohnerin Gertrud Schieber, die deutlich machte, dass man den Kampf gegen die Baugebietserweiterung nicht aufgeben werde. "Der Bund Naturschutz hat uns heute in unserem Bestreben, die Natur zu schützen, motiviert", sagte Schieber, die deutliche Worte in Richtung Oberbürgermeister Henry Schramm (CSU) äußerte: "Er sagt immer, er macht was für junge Familien. Er macht nichts für junge Familien. Er macht deren landschaftliches Paradies kaputt."
Entwurf liegt aus
Der Entwurf des Bebauungsplans liegt öffentlich im Rathaus aus. Noch bis Freitag, 2. Juni, können Einwände geltend gemacht werden. Die Baugebiets-Gegner werden Schieber zufolge eine Stellungnahme abgeben.
Sehe ich zu 100 % genau so.
Der Flächenverbrauch ihn KU ist einfach wahnsinn.
Da werden Baugebiete ausgewiesen und in der Stadt stehen die Wohnungen Leer und verfallen langsam .
Da werden Gewerbegebiete ausgewiesen und an anderen stellen verfallen die Gebäute bzw. sind noch flächen zum bebauen da .
Und dann " Müssen " ja noch Umgehungen gebaut werden ..... wo soll das alles noch hinführen .
Das Problem ist das man sich hier nicht auf die Stadt verlassen kann , da ist man nur verlassen .
Und bei einer eröffnung eines neuen Baugebiet / Gewerbegebiet usw gibt es doch so schöne Fotos in der Zeitung .Und einige stehen da drauf ........
Das außergewöhnliche bei der Stadt Kulmbach sind immet wieder die nahezu einheitlichen Stadtratsbeschlüsse für solche Aktionen. Von der SPD ist bei Naturschutz nicht allzu viel zu erwarten, aber es gab früher auch noch Grüne im Stadtrat wie z.B. Volker Wack, die bei solchen Naturschutzfrevel auch auf die Barrikaden gingen und ich an die Spitze der Gegner stellten. Heute gibt es nur noch Mitläufer und Stadthalter für Henry, das schadet der Demokratie und macht die Bürger ratlos.