Das "Fritz" hat keinen Lauf: Ein großer Mieter nach dem nächsten verlässt das Einkaufscenter. Jetzt schließt auch AWG seine Filiale.
                           
          
           
   
          Für das "Fritz" läuft es derzeit nicht gut: Ein großer Mieter nach dem anderen verlässt das Einkaufscenter. Nach "Kaufland" und "Depot" hat nun die Mode-Handelskette AWG angekündigt, die Filiale in Kulmbach zu schließen. Betroffen sind sechs Mitarbeiter. AWG selbst befindet sich in Schieflage und hat Anfang Januar Insolvenzantrag gestellt. 
       
Im Rahmen des Sanierungskonzepts macht AWG mehrere Geschäfte dicht. Insgesamt 26 von 190 sind es nach derzeitigen Planungen. "Es können aber  weitere dazukommen",  erklärte AWG-Pressesprecher Veit Mathauer am Freitag zu den Hintergründen der Entscheidung.
Den Standort Kulmbach hat es getroffen, weil dort rote Zahlen geschrieben wurden, so der Pressesprecher weiter. "In guten Zeiten führt man solche Filialen weiter." Da werde langfristig geplant. Aber in der Schieflage, in der sich AWG derzeit befinde, könne man das nicht mehr tun. 
In den 26 von der Schließung betroffenen AWG-Geschäften sind 194 Personen beschäftigt, die wohl zum großen Teil auf der Straße stehen werden. "Wir versuchen natürlich, die betriebsbedingten Kündigungen so sozialverträglich wie möglich zu gestalten und Mitarbeiter gegebenenfalls in anderen Filialen unterzubringen. Aber das klappt in der Regel nur in Einzelfällen", sagt Veit Mathauer. AWG versuche, die Mitarbeiter auf der Suche nach neuen Jobs zu unterstützen.
Am 28. Januar hatte AWG Antrag auf eine Insolvenz in Eigenverwaltung ("Schutzschirmverfahren") gestellt. Das hat zur Folge, dass die Geschäftsführung weiter die Geschicke des Unternehmens leitet und drei Monate Zeit hat, das Schiff  auf Kurs zu bringen. "Und dazu ist ein Sanierungsplan notwendig."
Pressesprecher Mathauer verweist darauf, dass es sich bei AWG um ein Familienunternehmen handelt, das Chef Albrecht Maier 1976 von seinem Vater übernommen und Schritt für Schritt ausgebaut hat. "Es war immer eine Erfolgsgeschichte. Herr Maier hängt an jeder Filiale. Schließlich handelt es sich um sein Lebenswerk."  
Wann genau im AWG im "Fritz" die Lichter ausgehen,  steht bislang nicht fest. "Ein genauer Termin ist noch nicht  bekannt. Das erste der 26 Geschäfte macht schon in der nächsten Woche zu. Wann Kulmbach an der Reihe ist, kann ich nicht sagen", so Mathauer. Das werde zeitnah bekanntgegeben.