Beim Aufeinandertreffen der OB-Kandidaten wurde auch über den Wohnungsbau diskutiert. Ein Vorschlag des AfD-Kandidaten sorgte für große Empörung.
Was nicht verwunderte: Bei der Podiumsdiskussion der vier Kulmbacher OB-Kandidaten am Montagabend im Gasthof Geuther, zu der Radio Plassenburg und Bayerische Rundschau eingeladen hatten (siehe dazu auch Seite 9), waren die Grundstücksaffäre und die gegen Oberbürgermeister Henry Schramm gerichteten Anzeigen das beherrschende Thema.
Buhrufe gegen Hartmann
Doch auch die Stadtpolitik stand im Fokus - unter anderem der Wohnungsbau. Mit Buhrufen aus dem Publikum wurde da gleich zu Beginn der Redebeitrag von Hagen Hartmann (AfD) bedacht. Seine Partei setze nicht nur auf den Aus- und Umbau bestehender Häuser, sagte Hartmann, der sich eine seniorengerechte Wohnanlage auf dem Kaufplatz-Areal vorstellen kann. Empörung machte sich breit, als Hartmann erklärte, dass abgelehnte Asylbewerber unverzüglich "zurückgeführt" werden müssten, um Wohnraum für die deutschstämmige Bevölkerung zu schaffen. OB Schramm entgegnete, dass die ausländischen Mitbürger zu Kulmbach gehörten, sie sich in der Stadt wohlfühlen sollten. Schramm erhielt lang anhaltenden Applaus, ebenso wie die Grünen-Kandidaten Dagmar Keis-Lechner, die später einschritt, als Hartmann über "kriminelle" Zuwanderer sprach. "Da schwillt mir der Kamm." Es sei unerträglich, "Schutzsuchende so zu diffamieren", stellte sie fest.
Wohin geht die Reise?
Doch es wurde auch sachlich diskutiert. Ingo Lehmann (SPD) bedauerte, dass der von seiner Partei 2018 angeregte "Wohnungsgipfel" "vom Tisch gewischt" worden sei. Man hätte in Sachen Wohnraum eine Bestandsaufnahme machen können, einen Überblick erhalten, "wohin die Reise geht". Widerstand gegen Projekte wie etwa in Burghaig oder Unterpurbach hätte es dann möglicherweise nicht gegeben, so Lehmann. Fraglich sei nun nach wie vor, vor welchen Herausforderungen die Stadt stehe, zumal man nicht abschätzen könne, wie sich die Wohnungsnachfrage durch den Uni-Campus entwickeln werde.
"Das wird es mit mir nicht geben"
Auch die Städtebau sprach der SPD-Kandidat an. Lehmann sieht deren Aufgabe nicht darin, eine "Grundstücks-Verschiebegesellschaft zu sein" ("Das wird es mit mir als OB nicht geben"), die Städtebau müsse vor allen sozialen Wohnraum schaffen. Der letzte Neubau, an den er sich erinnern könne, sei 1995 erfolgt. "Das ist viel zu lange her."
Projekt liegt auf Halde
Henry Schramm erwiderte zur Städtebau, dass 1996 der Beschluss gefasst worden sei, sich von unrentablen Häuern zu trennen und stattdessen alte Häuser zu sanieren. Seitdem sei viel passiert, und es sei noch vieles in der Planung. Auch ein großes Bauprojekt in Petzmannsberg, das seit zweieinhalb Jahren auf Halde liege, weil sich eine Mieterin weigere, aus einem Gebäude auszuziehen.
Zum "Wohnungsgipfel" stellte Schramm fest, dass dessen Durchführung 2018 nicht sinnvoll gewesen wäre, weil es da noch zu viele Unbekannte gegeben habe. Man könne ja auch heut nicht sagen, wie dynamisch die Entwicklung des Uni-Campus vonstatten gehen wird.
Schramm, der sich Wohnraum für Jung und Alt, Arm und Reich auf dem Kaufplatz-Areal vorstellen kann, stellte auch die Bedeutung neuer Baugebiete für junge Familien heraus. Die Parzellen in Melkendorf, Höferänger und Forstlahm seien schnell verkauft gewesen.
Ich frage mich, was Herr Hartmann so falsches sagt, wenn er abgelehnte Asylbewerber zurückführen lassen will und sich über kriminelle Zuwanderer sorgt? Also ganz ehrlich kann ich den "langanhaltenden" Applaus für Herrn Schramm und den "geschwillten Kamm" von Frau Keis-Lechner nicht verstehen. Herr Schramm freut sich anscheinend über abgelehnte Asylbewerber in seiner Stadt und Frau Keis-Lechner hätte nichts gegen kriminelle Zuwanderer oder was? Weiter so, Herr Hartmann, das klare beim Namen nennen und nicht die rosarote Brille aufsetzen. Mir graut vor einer Frau Keis-Lechner auf dem Rathaussessel. Na ja, es wird aber vermutlich wieder Herr Schramm werden, weil die Kulmbacher leider weiter keine Alternative trotz vieler negativer Schlagzeilen haben....oder vielleicht doch? In manch ostdeutscher Stadt hätte ein Kulmbacher große Chancen!!!
Herr Hartmann hat Recht, wenn er sagt: abgelehnte Asylbewerber müssten unverzüglich "zurückgeführt" werden, um Wohnraum für die deutschstämmige Bevölkerung zu schaffen. Die Betonung liegt doch hier auf "abgelehnte". Eine Ablehnung wird nach Prüfung vom BANF ausgesprochen. Warum sollten abgelehnte Asylbewerber nicht unverzüglich in ihre Heimatländer rückgeführt werden.
Na klar , wir erschließen noch mehr Baugebiete und noch und noch. Pflastert doch gleich alles zu . Am Samstag bin ich mal wieder durch die Stadt gelaufen und " alles tot und verlassen " Kümmert euch doch mal das die Innenstadt wieder bewohnbar wird. Ein leeres Gebäude neben den anderen. Alles an den Rand von KU und die Innenstadt ist am Ars... Mir tun nur die Einzelhändler leid. Aber wenn man als Stadt kein langfristigen Plan oder Konzept hat hat man verloren. Zum davon Laufen.