Ausbildungspreis Kulmbach: Martin Kaiser - der Rückkehrer

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Martin Kaiser (vorne) ist Ausbildungsmeister Elektronik an der TBB, der Technischen Berufsbildung Bayreuth. Foto: privat
Martin Kaiser (vorne) ist Ausbildungsmeister Elektronik an der TBB, der Technischen Berufsbildung Bayreuth. Foto: privat

Der Neuenmarkter war beruflich schon weg, doch es zog ihn wieder in seine Heimat. Inzwischen unterrichtet er als Ausbildungsmeister Elektronik nicht nur den Fachkräfte-Nachwuchs, sondern er engagiert sich auch politisch.

Beruflich war er trotz seines noch relativ jungen Alters schon ein bisschen unterwegs. In Nürnberg hat er gewohnt und gearbeitet, in Regensburg. Städte, in die viele junge Menschen streben. Doch ihn hat es zurückgezogen nach Neuenmarkt: Martin Kaiser, der vor nicht allzu langer Zeit als Kandidat der Freien Wähler bei der Bürgermeisterwahl in Neuenmarkt einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurde.

Zehn Jahre unterwegs

"Irgendwann war das Gefühl da, wieder zurück zu wollen", erzählt der 31-Jährige heute. Zehn Jahre unterwegs waren ihm genug, "auch wenn es schön war, andere Sachen zu sehen."

2007 kehrte er in die alte Heimat zurück, hatte er im Landkreis einen Job gefunden. Doch schon kurz darauf reizte ihn eine neue Aufgabe: "2008 hatte ich die Möglichkeit, bei einem Bayreuther Start-up-Unternehmen anzufangen. Das war absolut cool." Nicht ganz so cool war das Auf und Ab, das das junge Unternehmen durchlebte.

Deshalb suchte sich Kaiser, der bei der Post in Nürnberg Elektroinstallateur gelernt und 2007 eine Ausbildung zum Meister abgeschlossen hatte, ein zweites Standbein, um in der Region bleiben zu können: Er gründete 2009 eine eigene Firma, die er bis Februar 2015 führte - bis die Doppelbelastung zu viel wurde.

Als er bei vor der Kommunalwahl gefragt wurde, ob er als Bürgermeister-Kandidat antreten wolle, sagte er zu: "Weil die Region schön ist, weil ich den Ort kenne, weil ich bei der Feuerwehr engagiert bin, weil ich etwas bewegen will." Zwei, drei Jahre zuvor hätte er sich eine Kandidatur noch nicht vorstellen können. "Damals wollte ich nur mitwirken. Dass ich jetzt Vorsitzender der Freien Wähler und Gemeinderat bin ... "

Es macht Kaiser Spaß, sich für seine Heimat zu engagieren. "Wir leben in einer Gesellschaft, in der eine gewisse Solidarität zählt. Und das zu vermitteln, sollte die Hauptarbeit der politischen Parteien sein. Egal, ob das zum Wahlsieg führt."

Inzwischen ist Martin Kaiser als Ausbildungsmeister Elektronik an der TBB, der Technischen Berufsbildung Bayreuth, tätig und kümmert sich um die Schulung des Nachwuchses. Denn Fachkräfte werden in der Region ja gesucht.



Im Rahmen des Ausbildungspreis-Wettbewerbs porträtieren wir junge Menschen, die sich bewusst für die Regeion entschieden haben, hier leben und arbeiten:

Wettbewerb Wie in den Vorjahren vergibt der Arbeitskreis Schule-Wirtschaft Kulmbach zusammen mit der Bayerischen Rundschau auch 2015 wieder den Ausbildungspreis an zwei Unternehmen.

Betriebe Es gibt zwei Kategorien: Unternehmen mit bis zu 30 Mitarbeitern und ab 30 Mitarbeitern.

Motto Das Motto 2015: "Mein Ausbildungsbetrieb ist der beste in der Region, weil ..." Auszubildende sind dazu aufgerufen, mit ihrem kreativen, außergewöhnlichen Projekt auf ihr Unternehmen aufmerksam zu machen und zu zeigen: "Eine Ausbildung bei uns ist richtig cool!". Dabei ist keine Idee zu klein oder zu ausgefallen!

Präsentation Am Freitag, 16. Oktober, dürfen alle nominierten Unternehmen dem Publikum ihre Projekte präsentieren. Im Anschluss werden dann die beiden Gewinner im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung bekannt gegeben.

Einsendeschluss Montag, 28. September.

Bewerbung Das Bewerbungsformular kann auf der Seite des Arbeitskreises Schule-Wirtschaft (www.schulewirtschaft-kulmbach.de) heruntergeladen werden. Die Anmeldung erfolgt bei der Bayerischen Rundschau, E.-C.-Baumann-Straße 5, 95326 Kulmbach (oder per Fax unter der Nummer 09221/949-378). Auch formlose Bewerbungen sind möglich.

Gewinner 2014 Letztjährige Gewinner waren die Firma Saum & Viebahn sowie das Landratsamt.

Serie Etwa alle 14 Tage stellen wir bis zum Herbst junge Leute vor, die in der Region Karriere machen.