Den Bewohnern des Heiner-Stenglein-Senioren- und Pflegeheims eine Freude zu machen, das ist Roland Jonak ein großes Anliegen, nicht nur, weil seine Mutter in der Einrichtung lebt. Vor Corona hat er gemeinsam mit seinem Freund Stefan Walther Singstunden mit bekannten Liedern angeboten. Dann kam Corona - und vorbei war es mit dem geselligen Singen. Doch wo ein Wille ist, findet sich immer auch ein Weg: Seit dem Beginn der Pandemie veranstalten die beiden Musiker gemeinsam mit Michael Jonak und Bernhard Fiedler regelmäßige Terrassenkonzerte im Heim.
Auch zu Weihnachten sollten die Bewohner nicht leer ausgehen. Gemeinsam mit Bernhard Fiedler (Akkordeon) hat Roland Jonak am Mittwoch die Senioren mit einem Weihnachtssingen erfreut. "So etwas ist auch für uns immer ein schönes Erlebnis."
Privat geht es ebenfalls nicht ohne weihnachtliche Klänge. Im Hause Jonak gibt's am Heiligen Abend Hausmusik. Roland spielt Mundharmonika, seine Frau Marion Blockflöte, Sohn Christoph Gitarre. Damit die ungewöhnliche Kombination zum Fest auch gut klingt, wird vorher sogar geprobt. "Das macht uns allen richtig Freude."
Er ist Feuerwehrmann mit Leib und Seele und fast immer vor Ort, wenn's brennt: Stadtbrandmeister Michael Weich genießt nur selten das, was man eine ruhige Weihnacht nennt. In diesem Jahr ist er gleich doppelt gefordert: Zum einen übernimmt er am kompletten Weihnachtswochenende den Brandmeisterdienst, zum anderen ist er im Städtischen Bauhof für den Mülldienst zuständig. Denn auch an den Feiertagen werden im Stadtgebiet die Müllkörbe geleert.
"Im Bauhof bin ich an den drei Tage jeweils von 7 bis 12 Uhr im Dienst, danach wäre ich daheim. Ob er da dann mit seiner Frau gemütlich Weihnachten feiern kann, ist fraglich." Wenn ein Alarm kommt, muss Michael Weich los. "Ich muss mit allem rechnen. An manchen Weihnachtsfesten mussten wir sogar mehrmals ausrücken. Da ist man dann oft stundenlang unterwegs." 2020 sei es sehr ruhig gewesen. "Die Leute waren vorsichtig und im Lockdown überwiegend zu Hause." Es gab zwei Einsätze: eine Patientenrettung mit der Drehleiter und einen Alarm wegen eines verbrannten Essens. "Wir hatten aber auch schon Jahre, wo wir direkt aus dem Weihnachtsgottesdienst zu Einsätzen gerufen wurden.
Auch Jenny Gesslein, die Gesundheits- und Krankenpflegerin am Klinikum ist, hat an Heiligabend Dienst. Nach dem A Besuch der Großeltern ("Bei ihnen findet am Nachmittag eine kleine Bescherung statt") geht es zur Nachtschicht, die um 21 Uhr beginnt und am nächsten Morgen um 6.30 Uhr endet. "Dass ich Heiligabend arbeiten muss, macht mir nichts aus. Dass ich an solchen Tagen Dienst habe, war mir ja bewusst, als ich als Pflegerin angefangen habe", sagt die 28-jährige Kulmbacherin, die, wenn es die Zeit zulässt, auch an Weihnachten einen kurzen Plausch mit den Patienten hält, die über die Feiertage das Krankenhaus nicht verlassen dürfen. Auf das große Familientreffen muss sie auch in diesem Jahr nicht verzichten. "Wir treffen uns immer am ersten Weihnachtsfeiertag zum Mittagessen. Da bin ich dabei, auch wenn meine Nachtruhe kurz sein wird", sagt Jenny Gesslein, die sich auf die Familie freut und mit Blick auf den Advent bedauert, dass die Klinikum-Weihnachtsfeier wegen Corona abgesagt werden musste. "Dass unser Bratwurstessen ausgefallen ist, bei dem man auch Kollegen sieht, die man im Dienst ansonsten kaum trifft, ist sehr schade.
Volker Pausch, der die Gaststätte "Zum Petz" in der Kulmbacher Langgasse betreibt, steht an Heiligabend und an den beiden Feiertagen wieder in der Küche und am Tresen. Anders als im Vorjahr, als es im Lockdown nur den To-go-Verkauf gab, darf er diesmal seine Gäste auch in der Wirtsstube bedienen. "Wir haben in den Mittagsstunden geöffnet und bieten parallel auch den Außer-Haus-Verkauf an." Die Anmeldungen für den Mittagstisch seien bis dato spärlich eingegangen. "Die Leute haben Angst", vermutet Pausch, der für die kommende Zeit weitere Einschränkungen für die Gastronomie befürchtet. Sollte es hart auf hart kommen, würde er einen kompletten Lockdown der 2G-plus-Regelung vorziehen, weil da ohnehin keiner ins Wirtshaus käme und er bei einem Lockdown in einer wirtschaftlich schwierigen Zeit staatliche Hilfe erwartet. 26 der 28 angemeldeten Weihnachtsfeiern seien aufgrund der steigenden Infektionszahlen und der Corona-Einschränkungen abgesagt worden. "Da ist natürlich bitter." Für 2022 wünscht sich Pausch, dass Corona auch den Wirtsleuten keine allzu großen Steine mehr in den Weg legt, denn: "So wie heuer kann es nicht weitergehen."