Angriff der Smartphone-Zombies

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Smartphones verwandeln Menschen manchmal in merkwürdige Gestalten. Foto: Andreas Gebert/dpa
Smartphones verwandeln Menschen manchmal in merkwürdige Gestalten. Foto: Andreas Gebert/dpa

Eine sonderbare Spezies bevölkert die Städte: Smartphone-Zombies machen das Schlendern in der Fußgängerzone oft zum Hindernislauf. Die Verwandlung in ein solches Wesen geht schneller als man denkt.

Sie scheinen von einer höheren Macht gesteuert zu werden, und ihnen ist nur schwer zu entkommen. Die Rede ist von Menschen, die beim Blick auf ihr Smartphone die Umgebung und andere Menschen scheinbar völlig ausblenden. Wie die Zombie genannten Untoten aus Gruselfilmen, denen es nach menschlichen Gehirnen gelüstet, streifen sie umher. Nur den Smartphone- Zombies dürstet es nach Informationen und dem neuesten Post im sozialen Netzwerk - den Blick starr, fast apathisch auf den Bildschirm gerichtet.

Am Wochenende ist es mir wieder passiert. Ein Zusammenstoß mit dieser gar nicht so seltenen Spezies. Beim Schlendern durch die engen Gänge eines Geschäftes konnte ich dem Ersten noch ausweichen, ein Ausfallschritt nach Rechts reichte aus. Ein kurzer Blick über die Schulter besiegelte mein Schicksal: Ich rannte in einen seiner Artgenossen.
Der junge Mann - nur mäßig irritiert - murmelte etwas von "Tschuldigung" ohne Blick und Finger vom Bildschirm zu lösen. Sofort entschwand er wieder in die Zwischenwelt von Realität und mobilem Internet.
Um mich vom Schreck zu erholen, stellte ich mich an ein Geländer von dem man die untere Etage überblicken konnte.

Dort eröffnete sich ein erschreckendes Bild: Sie sind überall. Angst kroch in mir hoch: Wie wird man zu so einem Wesen? Noch bevor ich mich versah, hatte ich mein Smartphone in der Hand und googelte danach. Da der ablaufende Parkschein mich zur Eile drängte, begannen meine Füße sich zu bewegen. Der Blick auf dem Bildschirm, die Finger wischten darüber - die Verwandlung hatte begonnen.