Die Abi-Noten sollen am 19. Juni bekanntgegeben werden - nur einen Tag vor Beginn der Nachprüfungen. Ein Unding, sagen auch Kulmbacher Schüler.
Viele bayerische Schüler, die in diesem Jahr das Abitur machen, geben dem Kultusministerium die Note 6. Warum? Weil die Abi-Noten nicht am Tag vor (5.Juni), sondern erst am Tag nach den Pfingstferien (19. Juni) bekanntgegeben werden sollen. Was die Schüler ärgert: Schon am Tag danach (20. Juni) beginnen die Nachprüfungen - für die gezielte Vorbereitung bliebe da keine Zeit.
"Viele habe
Auch viele Kulmbacher Gymnasiasten haben sich an der Online-Petition beteiligt, die eine Vorverlegung der Notenbekanntgabe vom 19. auf den 2. Juni fordert und bayernweit schon über 20 000 Unterstützer gefunden hat (siehe dazu Seite 3). "An unserer Schule haben sie viele unterzeichnet", sagt Giovanni Vullo, der Schülersprecher am MGF ist und auf ein Einlenken des Kultusministeriums hofft.
"Damals hieß es ... "
Der Schulleiter des Markgraf-Georg-Friedrich-Gymnasiums, Horst Pfadenhauer, hat Verständnis für die Forderung. "Wir sind schon im Dezember bei der Ministerialbeauftragten-Dienststelle vorstellig geworden und haben auf die Problematik hingewiesen. Damals hieß es, dass aus formalen Gründen die Termine nicht geändert werden könnten", erklärt Pfadenhauer und führt an: "Aus meiner Sicht ist es nachvollziehbar, dass Schüler und Eltern auf eine Vorverlegung der Notenbekanntgabe drängen." Der Oberstudiendirektor weist in diesem Zusammenhang auf die besondere Situation im G8 hin, bei dem viel mehr Schüler in die Nachprüfung müssten. "Da wäre es sinnvoll, wenn man ihnen mehr Zeit zur Vorbereitung geben würde."
Das Ministerium prüft
Im Kultusministerium wird der Termin der Notenbekanntgabe derzeit überprüft, sagt Sprecherin Carolin Völk. Auf eine Forderung der Landes-Elternvereinigung hat München schon reagiert. Wie die Leiterin des Caspar-Vischer-Gymnasiums, Ulrike Endres, mitteilt, müssen die Nachprüfungen nun nicht wie ursprünglich vorgesehen schon am Freitag, 23. Juni, sondern erst am Montag, 26. Juni, abgeschlossen werden. Schüler sollen nicht zu zwei Prüfungen in einer Woche antreten müssen.
Spielraum wird ausgeschöpft
Den Schulen werde ein Spielraum eingeräumt, den das CVG ausschöpfe. Endres: "Wir beginnen mit den Nachprüfungen nicht am Dienstag, sondern erst am Donnerstag." Den Abiturienten blieben so zwei Tage mehr Zeit zum Lernen.
Eine Möglichkeit, von der man auch am Nachbargymnasium Gebrauch macht. Am MGF werde man mit den Nachprüfungen ebenfalls erst am Donnerstag beginnen, sagt Schulleiter Horst Pfadenhauer, der gespannt darauf ist, ob das Kultusministerium den Wackelkandidaten nicht auch noch die Pfingstferien zur Vorbereitung lässt. Das wäre der Fall, wenn die Notenbekanntgabe vom 19. auf den 2. Juni vorverlegt würde.
Dass es dazu kommt, das wünschen sich viele Schüler in ganz Bayern. Auch die Kulmbacher Abiturienten, wie Giovanni Vullo, der Schülersprecher am MGF, betont.