45 Tests und 350 Anrufe: Kulmbacher Gesundheitsamt ist gefordert

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Mit Schutzanzug, Schutzmaske und Schutzbrille geht Amtsärztin Nataša Luz zur Probenentnahme. Foto: Alexander Hartmann
Mit Schutzanzug, Schutzmaske und Schutzbrille geht Amtsärztin Nataša Luz zur Probenentnahme.  Foto: Alexander Hartmann
Bei Amtsärztin Camelia Fiedler stand am Wochenende das Telefon nicht still. Foto: Archiv
Bei Amtsärztin Camelia Fiedler stand am Wochenende das Telefon nicht still. Foto: Archiv
 

Das Corona-Virus fordert das Kulmbacher Gesundheitsamt. Allein am Montag wurden 25 Personen getestet.

So ein Wochenende hat Camelia Fiedler zum ersten Mal erlebt. Seit das staatliche Gesundheitsamt zentrale Anlaufstelle für alle Fragen und Tests zum Corona-Virus ist, steht das Telefon nicht mehr still. 350 Anrufe hat die Amtsärztin von Freitag bis Sonntag entgegengenommen, dabei nicht nur mit über die Schulschließung am CVG entschieden, sondern auch Anrufer beraten, die befürchtet haben, sie hätten sich mit dem Corona-Virus infiziert.

Bis dato alles negativ

"Es war ganz schön was los", teilt die Leiterin des Gesundheitsamtes mit, die mit ihrem Mitarbeiterteam seit Anfang März schon um die 45 Rachenabstriche genommen hat, um zu testen, ob sich Patienten angesteckt haben. Bis dato seien alle zurückgekommenen Proben negativ gewesen, so Fiedler.

Mehrmals am Tag

Mehrmals am Tag werden Proben im Gesundheitsamt genommen: unter der Woche jeweils um 9, 13 und 16 Uhr, am Samstag und Sonntag um 9 und 13 Uhr. Aber nur nach vorheriger Absprache. Bei einem Treffen mit Haus- und Fachärzten aus dem Landkreis Kulmbach war in der vergangenen Woche vereinbart worden, dass sich Patienten zunächst telefonisch mit ihrem Hausarzt in Verbindung setzen sollen. "Wir wollen so möglichst verhindern, dass Infizierte die Praxen aufsuchen und diese im schlimmsten Fall dann für zwei Wochen geschlossen werden müssen", stellt Landrat Klaus Peter Söllner (FW) fest.

Hausarzt vermittelt Termin

Sprächen die Symptome für eine Corona-Infizierung, kontaktiere der Hausarzt in der Folge das Gesundheitsamt, um einen Termin zur Probenentnahme zu vereinbaren, erläutert Söllner, der den niedergelassenen Medizinern für ihren Einsatz und die Kooperation dankt.

Dass die Tests zentral im Gesundheitsamt vorgenommen werden, das begrüßt Thomas Koch, der Vorsitzender des Ärztlichen Kreisverbands in Kulmbach ist. Die Hausarztpraxen würden so entlastet, kämen bestenfalls nicht mit Infizierten in Kontakt, sagt Koch, der mitteilt, dass die mit dem Gesundheitsamt getroffene Vereinbarung unter seinen Kollegen große Zustimmung gefunden habe.

Im Schutzanzug

Wer zum Rachenabstrich ins Gesundheitsamt kommt, der muss den Seiteneingang benutzen, um nicht mit anderen Personen in Kontakt zu treten. Die beiden Amtsärztinnen Camelia Fiedler und Nataša Luz nehmen dort zusammen mit ihren Mitarbeiterin die Proben - ausgestattet mit Schutzanzug, Schutzbrille und Schutzmaske. "Denn Sicherheit geht natürlich vor", sagt Camelia Fiedler, nach deren Worten allein gestern 25 Patienten getestet wurden.