2021 gibt's hier fränkische Küche

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Im Gebäudetrakt links soll die "Spinnstube" eröffnen. Vor einigen Jahren war dort eine Pizzeria beheimatet. Foto: Markt Mainleus
Im Gebäudetrakt links soll die "Spinnstube" eröffnen. Vor einigen Jahren war dort eine Pizzeria beheimatet. Foto: Markt Mainleus
Sie freuen sich schon auf die Eröffnung der Gaststätte "Spinnstube" im kommenden Jahr: der Mainleuser Bürgermeister Robert Bosch und Geschäftsführerin Elisabeth Weith von der Awo. Zu der Gaststätte gehört auch ein großer Biergarten, an dessen Eingang noch der alte Schriftzug "Wirtsgarten" prangt. Foto: Jürgen Gärtner
Sie freuen sich schon auf die Eröffnung der Gaststätte "Spinnstube" im kommenden Jahr: der Mainleuser Bürgermeister Robert Bosch und Geschäftsführerin Elisabeth Weith von der Awo. Zu der Gaststätte gehört auch ein großer Biergarten, an dessen Eingang noch der alte Schriftzug "Wirtsgarten" prangt. Foto: Jürgen Gärtner
 

Der Gaststätte "Spinnstube" wird neues Leben eingehaucht. Auch der große Biergarten soll öffnen.

Eine Gaststätte im fränkischen Stil soll es werden - und wie sich das gehört, mit einem großen Biergarten. "Spinnstube" soll die Wirtschaft heißen, die in das Hornschuch-Ensemble am Ortseingang von Mainleus einziehen wird. Das ist aber nicht alles: Die Gaststätte ist auch ein Inklusionsprojekt, das Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen Arbeit bieten soll. In rund einem Jahr ist die Eröffnung geplant, im Frühjahr 2021 beginnt der Innenausbau.

Dass die Wirtschaft "Spinnstube" heißen soll, das hat laut Elisabeth Weith einen ganz besonderen Grund: "Der Name hat in Mainleus und Umgebung einen hohen Stellenwert." Viele Mainleuser hätten eine Verbindung zu dem Ensemble, dessen Räumlichkeiten auch schon einmal eine Pizzeria beherbergt hatte.

Elisabeth Weith ist Geschäftsführerin der Mawo Inklusion und Nachhaltigkeit gGmbH. Die Mawo ist Träger der Gaststätte und setzt sich aus zwei Gesellschaftern zusammensetzt: dem Markt Mainleus und dem Awo-Kreisverband Kulmbach. Daher auch der Name.

Die Planungen für die neue Gaststätte sind schon sehr konkret: Die Wirtschaft wird aus einem Hauptgastraum und einem Nebenzimmer bestehen, die jeweils 42 Sitzplätze bieten. Außerdem sollen ein Stockwerk höher noch zwei Veranstaltungsräume entstehen (35 und 50 Sitzplätze). Insgesamt werden dann 169 Stühle im Innenbereich zur Verfügung stehen. Dazu kommen 200 Sitzplätze im Biergarten, der nicht nur einen eigenen Ausschank erhalten, sondern auch mit einem Spielbereich für Kinder Familien anlocken soll. "Und alles wird barrierefrei sein", erklärt Elisabeth Weith. Inklusive Aufzug ins obere Stockwerk.

Dass dort ein Raum als Trauzimmer vorgesehen ist, freut sie besonders. "Die politisch Verantwortlichen unterstützen das Projekt, wo sie nur können", sagt sie mit Blick auf den Markt. Mainleus. Für Vereine sollen die Räumlichkeiten ebenso zur Verfügung stehen wie für Tagungen.

Einen Betriebsleiter hat die Mawo schon in Aussicht, bei den Vertragsverhandlungen geht es nur noch um Detailfragen. "Wir sind jetzt auf dem Weg, die weitere personelle Akquise zu betreiben", so Weith. Zum Team gehören soll auch ein Sozialpädagoge, der für die beschäftigten Menschen mit Beeinträchtigung zuständig ist und sich um die Fördergeber kümmert, zu denen die Aktion Mensch, die Arbeitsagentur, das Zentrum Bayern Familie und Soziales sowie der Bezirk Oberfranken gehören.

Ziel ist es, die "Spinnstube" wieder im alten Glanz erstrahlen zu lassen, im Stil vor der Zeit der Pizzeria. Dazu wird die Einrichtung teilweise aufgearbeitet, "damit der ursprüngliche Charme wieder entsteht", erklärt die Geschäftsführerin.

Insgesamt sind acht Vollzeitstellen für die "Spinnstube" geplant, die auch auf Teilzeit aufgeteilt werden sollen. Hinzu kommen saisonbedingt Aushilfen für den Biergarten. Gesucht werden Kräfte "vom Koch bis zur Spülhilfe". Gezahlt wird der Tarif fürs Gastgewerbe. Mitarbeitern mit einem Handicap wird Hilfestellung gegeben, damit sie die Herausforderungen des Arbeitslebens meistern können.

"Spinnstube bringt zusammen" - das Motto, mit dem die Mawo für die neue Einrichtung wirbt, gefällt auch Bürgermeister Robert Bosch (CSU). "Das passt nicht nur zur Wirtschaft, sondern zum ganzen Projekt mit Wohnungen, Mehrgenerationenspielplatz und Jugendraum", sagt er mit Blick auf die Sanierung des kompletten schlossähnlichen Ensembles. Und er geht davon aus, dass das ganze Vorhaben auch im Sinne von Fritz Hornschuch ist, der vor 100 Jahren mit dem Spinnstuben-Ensemble ein soziales Zentrum geschaffen hatte. "Und das erschaffen wir hier gemeinsam wieder."