Langgasse als Fußgängerstraße?
Anfang des Jahres 1968 griff die Bayerische Rundschau den Vorschlag der Wählergemeinschaft Kulmbach auf, die Langgasse vom motorisierten Verkehr zu befreien und eine Bummel- bzw. Einkaufsstraße zu gestalten.
Heutzutage finden sich Fußgängerzonen in beinahe jeder Innenstadt- doch im Jahre 1968 stieß der Vorschlag auf einige kritische Stimmen.
So formulierte die Bayerische Rundschau einige Probleme, die es vorerst zu lösen gelte, bevor man darüber nachdenken könne, die Langgasse in reine Einkaufsstraße umzufunktionieren: Wie sähe beispielsweise die Belieferung der Geschäfte aus, wenn keinerlei Fahrzeuge in die Langgasse fahren dürften? Wie gestalte sich die Park- und Verkehrssituation in der Innenstadt? Wäre eine Fußgängerzone für alle Geschäfte und Restaurants gleichmäßig von Nutzen?
Wer heute die Langgasse entlang schlendert, der merkt schnell, dass sich der Vorschlag mit der Zeit durchgesetzt hat. Die Parksituation wurde mit Parkhäusern und Tiefgaragen (Basteigasse/Zentralparkplatz) ausreichend geregelt. Darüber streiten lässt sich hingegen, ob die Fußgängerzone ein belebendes Element für die Kulmbacher Innenstadt ist.
Riesenansturm auf das neue Kaufhaus
Die Eröffnung des "Kaufhauses der Mitte" sorgte für einen unerwartet großen Andrang in der Kulmbacher Innenstadt. Vom Kaufhaus selbst in der Langgasse bis zum Marktplatz drängten sich Hunderte Schau- und Kauflustige. Alle Parkplätze der Umgebung waren laut Verkehrspolizei überfüllt, und auch alle Omnibusse und Züge aus dem Landkreis waren voll besetzt.
Besondere Aufmerksamkeit erhielt das neue Kaufhaus auch, weil sich im von Architekt Heinz Liebermann-Coburg geplanten Gebäude neben einem Aussichtsrestaurant auch die erste Rolltreppe Kulmbachs finden ließ.
Heutzutage ist das Kaufhaus der Mitte nicht nur in Kulmbach für viele kein Begriff mehr. Am ehemaligen Standort des Kaufhauses ist heutzutage eine C&A-Filiale zu finden.
Eröffnung des Woolworth-Kaufhauses
Der ehemalige Wittelsbacher Saalbau musste dem neuen Kaufhaus im Jahre 1968 weichen. Das Woolworth Geschäft - welches auch heute noch in der Kulmbacher Innenstadt zu finden ist - setzte damals mit neuen Verkaufsstrategien im Einzelhandel Akzente im Kulmbacher Einzelhandel:
Neuerungen waren damals die Selbstbedienung im Laden und das Bezahlen der gewählten Produkte an Sammelkassen. Des Weiteren fand sich das gesamte Sortiment im Erdgeschoss, um die Orientierung zu erleichtern und für eine angenehmere Verkaufsatmosphäre zu sorgen.
Heute ist das Sortiment der Woolworth-Niederlassung allerdings zu groß für ein Geschoss, so dass es nun auch ein Untergeschoss gibt.