Zwei alte Scheunen sollen weichen

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Diese beiden Scheunen in der Kreuzbergstraße zwischen Haus-Nummer 3 und 5 sollen abgerissen werden. Foto: Hofmann
Diese beiden Scheunen in der Kreuzbergstraße zwischen Haus-Nummer 3 und 5 sollen abgerissen werden.  Foto: Hofmann

Die Stadt Kronach verlangt für das dann frei werdende Areal in der Kreuzbergstraße jedoch eine Baulückenbebauung.

"Einer geht, der andere kommt", so kommentierte Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein (FW) in der Sitzung des Bau-, Stadtmarketing- und Wirtschaftsausschusses der Stadt Kronach einen Antrag auf Nutzungsänderung einer ehemaligen Kfz-Ausstellungshalle.

In der Schwedenstraße verlässt die Firma Fahrrad Dressel ihr bisheriges Domizil und zieht nach Fröschbrunn um. Dafür werden der Sozialladen und die Kleiderkammer des Caritasverbandes für den Landkreis Kronach Einzug halten. Gegen dieses Vorgehen bestanden keine Einwände, das gemeindliche Einvernehmen wurde einstimmig erteilt.

Genauso verhielt es sich beim Antrag auf Nutzungsänderung eines bisherigen Supermarktes in eine Montage- und Lagerhalle in der Industriestraße Kronach.

In der Kreuzbergstraße sollen zwei Scheunen abgerissen werden, so lautet der Antrag der Kronacher Wohnungsbaugesellschaft. Dagegen gab es nichts einzuwenden, allerdings möchte die Stadt Kronach anschließend eine Baulückenbebauung, weil sonst die Stadt städtebaulich an Qualität verlieren könnte.

Karl H. Fick (SPD) meinte, dass die beiden Scheunen sicher das Stadtbild nicht positiv prägen, er könne sich an deren Stelle auch eine Grünfläche vorstellen. Für Hans Simon (SPD) ist es gut, wenn dieser Schandfleck so schnell wie möglich aus dem Stadtbild verschwindet. Stadtplaner Daniel Gerber wollte schon wissen, wie es danach weitergeht. Daher schlug Winfried Lebok (CSU) vor, in den Beschluss eine Baulückenbebauung aufzunehmen, die dann auch beschlossen wurde.


Werbeanlagen müssen weg

Einem Antrag auf Nutzungserweiterung der Künstlergalerie Ambiente mit einer Café-Bar wurde trotz Bedenken - gegen die Stimme von Wolfgang Hümmer (CSU) - zugestimmt. Bedenken gab es vor allem wegen der Vorgehensweise, weil die Nutzungserweiterung bereits realisiert wurde. Grundsätzlich jedoch wurde das Vorhaben begrüßt.

Werbeanlagen in der Johann- Nikolas-Zitter-Straße und im Stadtgraben werden nicht genehmigt. Da diese bereits realisiert wurden, müssen sie an ihren Standorten wieder abgenommen werden.

Wolfgang Hümmer monierte die Anbringung eines überdimensionierten Werbeplakats in Ruppen. Ein entsprechendes Veto sei von der Stadt Kronach schon an die Aufsichtsbehörde Landratsamt weitergegeben worden, informierte Stadtplaner Gerber.

Wolfgang Hümmer hakte nochmals wegen eines Bauantrages für zwei Wohnanlagen "Im Ziegelwinkel" nach. Über diesen Antrag beschied der Bau-, Stadtentwicklungs- und Wirtschaftsausschuss in seiner Sitzung am 29. Juni, mit der Maßgabe, sich an den Bebauungsplan zu halten, was nur mit zehn Wohneinheiten möglich ist. "Wir brauchen dringend Wohnungen in der Stadt, es ist mir unbegreiflich, so zu entscheiden."


"Wir haben nichts verkehrt gemacht"

Das Stadtoberhaupt verwies auf den Mehrheitsbeschluss im Ausschuss. Daran werde man sich halten. Wenn es weitere Anregungen gebe, müssten diese an das Landratsamt als Genehmigungsbehörde gerichtet werden.
Dazu bekräftigte Daniel Gerber: "Wir haben nichts verkehrt gemacht, eine Beschwerde hierüber läuft ins Leere." Karl H. Fick ergänzte, dass man auch Rücksicht auf die Anwohner nehmen sollte. Heinz Hausmann (CSU) beklagte die Verkehrs- beziehungsweise Parksituation im Ziegelwinkel, diese sei jetzt schon unerträglich.

Fick fragte außerdem nach, was aus einer im Gespräch gewesenen Streuobstwiese in Gehülz geworden sei. Dies werde weiter bearbeitet, sagte der Bürgermeister.

Winfried Lebok monierte, dass sich in Neuses hinsichtlich einer Solaranlage mit Pkw-Unterstellung, die von der Stadt kein Einvernehmen erhielt, noch nichts getan habe. "Das ist Sache der Aufsichtsbehörde, wir bleiben dran", sagte der Bürgermeister.


"Keine Kanalisationsprobleme"

Im Blick auf die immer wiederkehrenden Kanalisationsdiskussionen meinte Lebok, die Stadt habe keine Kanalisationsprobleme, die Kanäle seien großzügig angelegt und würden lediglich bei Starkregen zum Überlaufen gebracht. Insgesamt sei die Kanalnutzung aufgrund geringeren Wasserverbrauchs zurückgegangen.

"Wir brauchen eine andere Satzung, die das Einleiten von Niederschlagswasser schon beim Bauantrag regelt, jede andere Kanaldiskussion geht in die falsche Richtung", meinte Winfried Lebok.

Stadtplaner Gerber gab einen ausführlichen Bericht über diverse Baumaßnahmen auf der Festung Rosenberg. Hier schreite man zügig voran, um bis Ende 2018 den Ansprüchen von Jufa- Hotels zu entsprechen. Sogar ein Aufzug werde integriert.