Wo das Wasser "entsteht"

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Interessiert verfolgen die Leser Brandts Ausführungen.
Interessiert verfolgen die Leser Brandts Ausführungen.
Von außen wirkt das Wasserwerk wie eine Scheune...
Von außen wirkt das Wasserwerk wie eine Scheune...
 
...innen sieht man Hightech.
...innen sieht man Hightech.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Hermann Hertel
Hermann Hertel
 
Kilian Stumpf
Kilian Stumpf
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Von außen wirkt es wie eine Scheune, im Inneren verbirgt sich Hightech. Bei einer Führung durch das Wasserwerk Kronach erfuhren unsere Leser, was passiert, bis das Wasser aus dem Hahn fließt.

Hermann Hertel (78) trinkt hauptsächlich das Wasser, das bei ihm daheim am Seelacher Berg aus dem Hahn kommt. Da will er doch mal schauen, wie das überhaupt entsteht, aufbereitet wird.

"Ich hatte noch nie etwas daran auszusetzen. Aber jetzt habe ich erst recht keine Bedenken, das Wasser aus der Leitung zu trinken", sagt er nach einer gut einstündigen Führung durch das Wasserwerk Kronach.
Seit 40 Jahren lesen Hermann Hertel und seine Frau schon den Fränkischen Tag. Als sie gesehen haben, dass dieser seine Abonnenten zu einem Blick hinter die Kulissen des Wasserwerks einlädt, war klar, dass sie sich das nicht entgehen lassen wollen.

In zwei Gruppen geteilt werden die knapp 20 Leser durch das von außen wie eine Scheune wirkende Gebäude geführt, in dem sich aber allerlei Hightech verbirgt.

"Die Versorgung der Bevölkerung mit lebensnotwendigem Trinkwasser ist eine der Hauptaufgaben der Stadtwerke", erklärt deren Leiter Peter Maaß. Der Wasserbedarf der Stadt Kronach werde voll durch Eigengewinnung aus Brunnen und Quellen sichergestellt.

Grundlage für eine ausreichende Versorgung mit Wasser ist ein aufwändiges, für den Bürger weitgehend verborgenes Wasserversorgungssystem, heißt es auf der Internetseite der Stadtwerke Kronach. Und genau in dieses verborgene Wasserversorgungssystem bringen Maaß und seine Mitarbeiter, darunter Georg Brandt, für die FT-Leser Licht.

Brandt zeigt im Keller die Pumpen und die Leitungen, über die das Wasser nach Kronach, Knellendorf, Gundelsdorf und Glosberg transportiert wird. An heißen Sommertagen werden schon mal 4500 Kubikmeter Wasser aufbereitet. In neun Hochbehältern werden diese zum Trinken und für den tägliche Gebrauch vorgehalten.
Um die Qualität des Kronacher Trinkwassers auf höchstem Niveau zu halten, sorgen die Stadtwerke dafür, dass schädliche Einflüsse von den Wasserschutzgebieten fern gehalten werden. Zudem unterliegen sowohl Rohwasser als auch Trinkwasser ständigen Kontrollen.

Weiter geht es im Erdgeschoss. Brandt und Maaß zeigen Reinwasserkammern, in die das Wasser kommt, sobald es gefiltert ist. "Funktioniert das bei der Ködeltalsperre auch so?", will ein Teilnehmer wissen. "Die Aufbereitung des Wassers aus der Ködeltalsperre ist wahrscheinlich aufwendiger", sagt Maaß und erklärt warum: "Hier entnehmen wir Tiefenwasser, bei der Ködeltalsperre handelt es sich um Oberflächenwasser."

Weiter geht es in den ersten Stock zu den drei Filterbecken und zur Steuerungsanlage. Das interessiert den zehnjährigen Kilian Stumpf aus Glosberg besonders. Wie Wasser zu Trinkwasser wird, hat er schon einmal gesehen. Ihn interessiert am allermeisten die Technik. Neugierig verfolgt er deshalb auch, wie Georg Brandt davon berichtet, dass er in einem Störungsfall direkt über die Computeranlage auf seinem Handy benachrichtigt wird.
"Kann es sein, dass das Wasser mal ausgeht?", will eine Teilnehmerin wissen. "Nein", kann Maaß gleich beruhigen. "Die Speicher sind so gefüllt, dass immer Wasser fließt."