Bei der Firma Wiegand in Oberfranken entstehen aus rund 300.000 Tonnen Recyclingglas wieder neue Gefäße. Doch der Blick in die Recyclingfirma ist nicht das einzig Spannende bei dem Besuch in Steinbach am Wald.
Von der Straße aus hätte man sie gar nicht gesehen. Aber diese B 85 von Kronach Richtung Norden, wo nirgends ein Hinweis auf Steinbach am Wald, sondern immer nur auf Ludwigsstadt zu lesen war, haben wir inzwischen verlassen. Ein enger Feldweg, quer durch ein Wäldchen, wir sind da. Hier auf der Wiese war der Pfeil gelandet. Vor uns liegt ein eingezäuntes Firmengelände mit riesigen Hügeln. Ist das Kies? Wir gehen näher heran. Was da aufgetürmt ist, sind keine Steine. Aber was dann?
Gräulich, grün und braun schimmern da Milliarden von Scherben. Glas, genauer gesagt Altglas, mit Lkws hergefahren aus ganz Deutschland zur Firma Wiegand. Das uns bereits bekannte Unternehmen ist einer der großen deutschen Hersteller von Behälterglas. Glas lässt sich gut recyceln. Wir wollen wissen, wie gut.
Von der Straße aus hätte man sie gar nicht gesehen. Aber diese B 85 von Kronach Richtung Norden, wo nirgends ein Hinweis auf Steinbach am Wald, sondern immer nur auf Ludwigsstadt zu lesen war, haben wir inzwischen verlassen. Ein enger Feldweg, quer durch ein Wäldchen, wir sind da. Hier auf der Wiese war der Pfeil gelandet. Vor uns liegt ein eingezäuntes Firmengelände mit riesigen Hügeln. Ist das Kies?
Geburtstagsbesuch aus Mittelfranken
Der Bahnhof liegt gleich gegenüber. Bahnhof? Das schmale dreistöckige Gebäude mit der Aufschrift "STEINBACH a WALD" sieht verlassen und verfallen aus. Die Tür ohne Türgriff ist verschlossen, von der Klingel sind nur noch ein paar Drähte übrig.
Immerhin ist am Nebengebäude ein Schild zu lesen: "Zu den Zügen". Rein in die Unterführung und hoch zu Gleis 4. Da steht jemand. "Natürlich fahren hier Züge", sagt Anneliese Birke. Die 78-Jährige wartet auf den Zug von Nürnberg nach Leipzig, der soeben kommt. Sie holt zwei Freundinnen aus Lauf ab, die sie heute besuchen. Die eine hat heute Geburtstag, ist nun 74 Jahre alt. "Wir sind um 9.23 Uhr in Nürnberg eingestiegen und ohne Umsteigen bis hierher gekommen. Das ist doch toll", sagt sie.
Kennengelernt haben sie sich vor mehr als zehn Jahren auf dem Jakobsweg. Heute steht keine Wanderung an, auch wenn der Rennsteig um die Ecke liegt. Birke, die seit 1962 in Steinbach lebt, will ihren Freundinnen später nur entspannt den Ort zeigen. Das Wetter ist angenehm, auch wenn es in Lauf noch ein paar Grad wärmer war. "Bei uns weht halt immer wieder ein Lüftchen", sagt die Eingeheiratete.
"Wir würden gerne die Glashügel näher betrachten und mehr darüber erfahren", erklären wir am Empfang der Firma Wiegand. Weil die Chefs gerade in einer Besprechung sind, müssen wir warten, ob das klappt. Vielleicht in ein, zwei Stunden. Wir hinterlassen unsere Handynummer und ziehen weiter.