Der Abfallwirtschafts- und Umweltausschuss des Landkreises Kronach befasste sich mit dem Haushalt 2013. Da heuer erneut ein sechsstelliger Überschuss erwirtschaftet wird, gab es einmal mehr Diskussionen um die Preisgestaltung.
Die Leiterin der Abfallwirtschaft des Landkreises Kronach, Susanne Knauer-Marx, gab einen Ausblick auf den Haushalt 2013. Auch im kommenden Jahr rechnet die Abfallwirtschaft mit einem Überschuss von über 500 000 Euro. Zum Jahresende 2012 betragen die Rücklagen rund 3,4 Millionen Euro. Auf dieser Basis wurde schon mehrmals im Ausschuss über eine Gebührensenkung diskutiert. Da parallel dazu die Umstellung des Gebührensystems die angedachte Gebührensenkung flankieren würde, wird sich der Ausschuss nochmals grundlegend in seiner Januar-Sitzung mit der Thematik befassen.
Wie Knauer-Marx an verschiedenen Kalkulationsvarianten verdeutlichte, wird es wohl keine Formel geben, die alle Gebührenzahler entlasten wird. Das Gremium strebt eine Gebührensenkung pauschal um 15 Prozent an.
Dies wäre eine Möglichkeit, um kurzfristig erneute Preisanpassungen zu vermeiden, meinte Landrat Oswald Marr (SPD). Allerdings zeigten die Kalkulationsbeispiele auch auf, dass es in Einzelfällen zu Nachteilen beim Gebührenzahler kommen kann; dies möchten die Kreisräte und der Landrat vermeiden.
Pauschale ist umstritten Mit einer Pauschalregulierung wird man wohl nicht weiterkommen, deshalb warnte Peter Schmittnägel (SPD) davor, der Bevölkerung eine 15-prozentige Gebührensenkung zu suggerieren. "Was macht das für ein Bild, wenn wir eine Gebührensenkung propagieren und am Ende kommt auf der Gebührenrechnung eine Erhöhung herraus? Das geht auf keinen Fall", appellierte der Landrat an die Leiterin der Abfallwirtschaft. Er gab den Auftrag alle Möglichkeiten neu zu überdenken und zu kalkulieren.
"Gut Bewährtes wird erhalten und fortgesetzt", sagte Landrat Oswald Marr und meinte damit die Sammlung von Abfällen aus der Landwirtschaft, die in diesem Jahr gut angenommen wurde. In der Zusammenarbeit mit dem Maschinenring und Pamira (Packmittel-Rücknahme Agrar) wird die Abfallwirtschaft des Landkreises auch 2013 wieder eine Sammelaktion durchführen. Diese wurde auf den 19. Juni am Wertstoffhof Steinbach am Wald von 9 bis 16 Uhr festgelegt. Weitere Informationen hierzu erteilt der Maschinenring (Telefon 09574/63330) oder die Abfallwirtschaft des Landkreises (09261/678336).
Geplante Maßnahmen für 2013 Über die Umsetzung des Wertstoffkonzeptes berichtete Werner Badum. Ein Schwerpunkt lag im Jahr 2012 auf dem Umbau des Entsorgungszentrums Steinbach am Wald.
Für 2013 nannte Badum folgende Maßnahmen: Die Baugenehmigungen und Bauausschreibungen der Wertstoffhöfe Mitwitz, Marktrodach und Teuschnitz werden in den Wintermonaten fertiggestellt, so dass die Arbeiten im Frühjahr beginnen können. Der Wertstoffhof in Wallenfels kann nach dem Kauf seines Geländes durch die Abfallwirtschaft überplant und umgebaut werden. Die Wertstoffhöfe in Steinwiesen und Ludwigsstadt werden auf den neuesten Stand gebracht.
Zur Umsetzung des Stilllegungskonzepts für ehemalige Bauschuttdeponien im Landkreis informierte Badum, dass heuer die notwendigen Wegebaumaßnahmen in Steinbach am Wald und Nordhalben abgeschlossen wurden. Dabei wurden aufbereiteter Bauschutt und Straßenaufbruch-Material verwendet.
Die weitere Vorgehensweise: Der Erdaushub in Steinbach am Wald und Nordhalben wird weiter zur Restverfüllung der Deponien angenommen.
Eine Annahme in Tettau und Schauberg ist nicht mehr möglich. Bauschutt wird an den Wertstoffhöfen in Nordhalben und Tettau ebenso wie in allen anderen Wertstoffhöfen des Landkreises in sieben Kubikmeter-Containern gesammelt. Auf Grund der Platzverhältnisse ist es möglich, in Steinbach am Wald den Bauschutt in einem Zwischenlager zu sammeln und in größeren Einheiten nach Kirchleus zu transportieren. Dies sei eine gute Lösung, waren sich der Landrat und die Kreisräte des Ausschusses einig.
Sammlung von Bauschutt Auf dieser Grundlage fasste das Gremium den Beschluss über die Neuregelung der Sammlung von Bauschutt an den stillgelegten Deponien wie folgt: In den Wertstoffhöfen Tettau und Nordhalben erfolgt die Bauschuttannahme analog zu den anderen Wertstoffhöfen des Landkreises in Absetzcontainern zu den festgesetzten Gebühren. In Steinbach am Wald wird ein Zwischenlager für Bauschutt eingerichtet. Die Annahmegebühren in Steinbach wurden auf 15 Euro pro Tonne festgelegt.